Prostata-Embolisation:
erste Klinik in Hamburg

Eine gutartige Prostatavergrößerung ist nichts Außergewöhnliches, sie trifft jeden zweiten Mann ab 50 Jahren. Als eine der ersten Kliniken in Deutschland bietet die Interventionelle Radiologie am Marienkrankenhaus Hamburg unter Chefarzt Prof. Dr. Christian Habermann ein nicht-operatives Verfahren zur Verkleinerung an: die sogenannte Prostataembolisation (auch PAE, Prostata-Arterien-Embolisation). Bereits über 1.000 Eingriffe wurden von dem spezialisierten Team vorgenommen.

Hinweis: Aktuell bis zu 6 Monate Vorlauf

Wir lassen Sie ungern warten! Dennoch können wir aktuell aufgrund der hohen Spezialisierung unserer Klinik auf die PAE und der damit verbundenen hohen Nachfrage Termine für eine PAE nur mit einem Vorlauf von von bis zu ca. 6 Monaten anbieten. Bei Interesse an einer Behandlung mittels PAE melden Sie sich bitte über das Online-Formular. Sie erhalten anschließend per Mail erste, wichtige Informationen zur Behandlung. Sobald neue Termine verügbar sind, werden wir erneut mit Ihnen in Kontakt treten.     

So funktioniert die Prostata-Embolisation

Bei diesem schonenden Verfahren werden die prostataversorgenden Gefäße mit kleinen Partikeln verschlossen. Die Kügelchen werden über einen Katheter in die Prostataarterie eingebracht, und der Blutfluss in den prostataversorgenden Arterien kommt zum Stehen. Die Prostataembolisation ist in der Regel eine regelhafte Kassenleistung.

Bereits über 1.000 Eingriffe

Der Eingriff erfolgt durch einen 1,6 Millimeter kleinen Einstich in die Leiste. Die Erfahrungen zeigen: schon nach drei bis vier Wochen sei bei den meisten Männern das Wasserlassen kein Problem mehr. „Die ersten Langzeitergebnisse liegen vor und bestätigen, dass die Prostata-Embolisation eine gute Alternative zur medikamentösen Therapie oder zur kompletten Entnahme der Prostata ist“, betont Prof. Dr. Habermann, der eng mit Urologen zusammenarbeitet. 

Die Vorteile der neuen Methode: Es besteht ein wesentlich geringeres Risiko als bei einer OP und es gibt zum Beispiel keine Nachblutungen über die Harnwege. Außerdem ist für die Embolisation keine Vollnarkose notwendig - insbesondere für ältere Männer ist die Behandlung so wesentlich weniger belastend. „Bei meinen Patienten sind weder Inkontinenz noch Potenzprobleme aufgetreten“, sagt der Radiologe Prof. Habermann über die Prostataarterien-Embolisation.

Durch einen Katheter werden Kugeln in die Gefäße gespritzt, welche die Prostata mit Blut versorgen. Das führt zum Verschluss der Gefäße und zum Schrumpfen der Prostata.

In der Regel wird der Patient nach dem Eingriff nach zwei Tagen Aufenthalt aus dem Krankenhaus entlassen. „Schon nach vier Wochen ist meistens eine deutliche Besserung zu bemerken, der Harndrang ist viel weniger geworden und der Patient kann endlich wieder besser schlafen“, weiß Prof. Habermann. Nach sechs Monaten ist die Prostata in der Regel auf Normalgröße geschrumpft. Studien bestätigen den Erfolg des Verfahrens.

Prostata-Embolisation:
Fragen und Antworten

Wie funktioniert die Prostata-Embolisation? Über einen Kunststoffschlauch werden kleine Kügelchen in die Prostataarterie eingebracht. Der Blutfluss in den versorgenden Gefäßen kommt zum Stehen und die Prostata schrumpft. Die verwendeten Kügelchen sind biologisch verträglich und lösen daher keine Entzündungsreaktion aus. Der etwa ein- bis zweistündige Eingriff erfolgt durch einen 1,6 Millimeter kleinen Einstich in die Leiste. Die Untersuchung verläuft für die Patienten schmerzfrei. Die Strahlenbelastung ist niedrig und liegt im Durchschnitt bei lediglich 4 mSv; dies entspricht der natürlichen Strahlenexposition, der jeder Bundesbürger im Zeitraum von 2 Jahren ausgesetzt ist.

Für wen ist das Verfahren geeignet? Die Prostataarterienembolisation ist für alle Patienten mit Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer vergrößerten Prostata geeignet. Wichtig ist, dass eine medikamentöse Therapie der Beschwerden seit mindestens 6 Monaten nicht den erwünschten Effekt erzielte. Nicht geeignet ist die PAE u.a. für Patienten mit Prostatakarzinom, großen Blasendivertikeln oder gestauten Nieren.

Was ist bei der Kostenübernahme zu beachten? Die Kosten für das Verfahren  werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. 

Jubiläum am 12.6.23: Jürgen Instinske ist der eintausendste Patient, der mit einer Prostata-Embolisation am Marienkrankenhaus behandelt wird.

Wie lange dauert der Klinikaufenthalt? Patienten werden am Tag der Embolisation stationär aufgenommen. Am Folgetag führen unsere Ärzte weitere Untersuchungen durch. Am zweiten Tag nach der Intervention wird der Blasenkatheter entfernt und abschließende Untersuchungen durchgeführt, so dass Sie im Verlauf des Vormittags entlassen werden können. Derzeit haben wir im Marienkrankenhaus schon über 1.000 Patienten versorgt (Stand: Juni 2023), wobei 80 Prozent von ihnen nach zwei bis sechs Wochen eine deutliche Verbesserung verspürten oder sogar völlig symptomfrei waren.

Kann ich schon vor dem Eingriff anreisen oder Angehörige mitnehmen? Da die Prostataembolisation nur von wenigen, sehr spezialisierten Zentren in Deutschland durchgeführt wird, haben viele Patienten eine längere Anreise. In diesem Fall empfiehlt sich ein selbst zu organisierender Hotelaufenthalt kurz vor und ggf. nach dem Eingriff für die Begleitung eines Angehörigen.   

Hat die Therapie Nebenwirkungen? Nebenwirkungen werden äußerst selten beobachtet. Gelegentlich kann es nach der Embolisation zu Missempfindungen beim Wasserlassen kommen. Diese Symptome werden nach ca. ein bis zwei Wochen nachlassen. Da die Prostata nach der Embolisation kurzfristig nochmal anschwellen kann, wird der Blasenkatheter erst kurz vor ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus entfernt.

Ihr Experte

Prof. Dr. med. C. R. Habermann | Chefarzt Radiologie
Chefarzt Radiologie

Prof. Dr. med. C. R. Habermann

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  • Spezialisierungen


    Interventionelle Radiologie, u.a.:

    Diagnostische Radiologie, u.a.:

    • Computertomographie: Gefäßdiagnostik, Leberdiagnostik, Pulmonale Diagnostik, Traumadiagnostik, Herzdiagnostik, Magen- und Darmdiagnostik
    • Magnetresonanztomographie: Muskulo-Skeletal, Leberdiagnostik, Mammadignostik, Herzdiagnostik inklusive angeborener Herzfehler (CHD >350 Patienten)
    • Mammographie: Invasive Mammadiagnostik
    • Ultraschall: Interventionelle Sonographie 
  • Mitgliedschaft in Fachgesellschaften

    • Deutsche Röntgengesellschaft (DRG)
    • Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR)
    • Expertengruppe Strahlenschutz der DRG
    • Arbeitsgemeinschaft Kopf-Halsdiagnostik der DRG
    • Arbeitsgemeinschaft Herzbildgebung der DRG
    • Norddeutsche Röntgengesellschaft (NDRG)
    • European Society of Radiology (ESR)
    • European Society of Head and Neck Radiology (ESHNR)
    • European Society of Cardiac Radiology (ESCR)
    • European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC), Head and Neck Group
    • Vereinigung Norddeutscher Gefäßmediziner (NGM)
    • Deutscher Hochschulverband (DHV)
    • Externe Qualitätssicherung (EQS) Hamburg für das Modul periphere Angioplastie (Modul 20/1) - Vorsitzender
    • Ärztliche Stelle der Ärztekammer Hamburg
    • Weiterbildungsausschuss der Ärztekammer Hamburg
  • Publikationen

    Peer-Reviewed Articles

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=habermann

    Buchbeiträge 

    • Habermann CR, Nicolas V. MRT in der Diagnostik von Weichteiltumoren (pp 365-376) in Beese M, Winkler G: MRT der Muskulatur (1. Auflage) Thieme, Stuttgart, New York, 1997
    • Habermann CR. Klassifikation der Weichteiltumore (pp 359-364) in Beese M, Winkler G. MRT der Muskulatur (1. Auflage) Thieme, Stuttgart, New York, 1997 
    • Habermann CR, Nicolas V. Retroperitoneum (pp 183-194) in Hamm B, Krestin GP, Laniado M, Nicolas V. MRT von Abdomen und Becken (1. Auflage) Thieme, Stuttgart, New York, 1999
    • Habermann CR. Mundhöhle, Larynx und Pharynx in Bücheler E, Lackner K-J, Thelen M. Einführung in die radiologische Diagnostik (11. Auflage) Thieme, Stuttgart, New York, 2005
    • Krupski-Berdien G, Habermann CR, Nicolas V. Retroperitoneum (pp 195-207) in Hamm B, Krestin GP, Laniado M, Nicolas V, Taupitz M. MRI of the Abdomen and Pelvis (1st Edition) Thieme; Stuttgart, New York, 2009
    • Habermann CR. Bildgebung Larynx-/Hypopharynx (pp 63-68) in Dietz A. Kopf-Hals-Tumoren – Therapie des Larynx-/Hypopharynxkarzinoms unter besonderer Berücksichtigung des Larynxorganerhaltes (2. Auflage) UNI-MED 2010
    • Habermann CR. Speicheldrüsen (pp 183-202) in Cohnen M. RRR Kopf-Hals Radiologie (1st Edition) Thieme; Stuttgart, New York, 2012

    Wissenschaftliche Preise 

    • „cum laude“ Posterpreis im Rahmen des 88. Nordamerikanischen Röntgenkongresses (RSNA) in Chicago 2002 mit dem Thema “The Future Viewing Station: An Intuitive and Time-Saving User Interface beyond Keybord and Mouse to Improve CT and MRI based Diagnosis.” 
    • „Young Scientist Award“ für den besten Vortrag im Rahmen des European Congress of Radiology 2006 an Dr. med. Marc Regier stellvertretend für die von mir geleitete Arbeitsgruppe 
    • 1. Posterpreis im Rahmen der 22. Jahrestagung der European Society of Head and Neck Radiology 2008 mit dem Thema “Differentiation of Primary Parotid Gland Tumors: Does the Combination of Diffusion-Weighted Echo- Planar MRI and Magnetization Transfer Imaging offers Diagnostic Improvement?” 
    • Teacher of the Year 2008 des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in der Kategorie POL-Tutoren (Problemorientiertes Lernen) 
    • 2. Preis für die beste Paperpräsentation im Rahmen der 23. Jahrestagung der European Society of Head and Neck Radiology 2009 mit dem Thema: „Diffusion-Weighted echo-planar MRI of Primary Parotid Gland Tumors: Does a higher b-value setting improve the diagnostic potential?“ 
  • Gutachtertätigkeit

    • Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen (RöFo) - Redaktionskomitee
    • European Radiology - Editorial Board (Section Chief "Head and Neck“) 
    • BioMed Research International - Editorial Board
    • Dataset Papers in Medicin - Otolaryngology - Editorial Board
    • ISRN Radiology - Editorial Board
    • Journal of Magnetic Resonance Imaging (JMRI)
    • European Journal of Radiology
    • European Journal of Cancer
    • British Journal of Surgery
    • Journal of Anatomy
    • Future Oncology
    • Archives of Otolaryngology
    • Journal of Molecular Science
    • International Journal of Cardiovascular Imaging
    • New England Journal of Medicine
    • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Lebenslauf

    seit 04/2016Chefarzt des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie,
    Marienkrankenhaus Hamburg 
    03/2016-05/2013Leitender Arzt der Sektion Interventionelle Radiologie,
    Marienkrankenhaus Hamburg 
    04/2013-
    07/2012
    Ärztlicher Mitarbeiter der Privatpraxis für Radiologie und Neuroradiologie Raboisen, Hamburg
    06/2012-12/2009

    Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Radiologischen Klinik,
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 

    11/2009-10/2005Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (verantwortlich für den Bereich Angiographie, Kernspintomographie und Mammographie),
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 
    09/2005-
    08/1998
    Assistenzarzt in der Radiologischen Abteilung, 
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    07/1998-
    11/1997

    Ableistung des Grundwehrdienstes im Range eines Stabarztes

    07/1997-02/1996Arzt im Praktikum in der Radiologischen Abteilung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 
    12/1995-10/1988Studium der Humanmedizin,
    Universität Hamburg und University of Texas Medical Branch (UTMB, Galveston, Texas, USA)



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Interventionelle Radiologie & Angiographie

Die interventionelle Radiologie gilt als relativ junges Teilgebiet der diagnostischen Radiologie, bei dem unter zur Hilfenahme verschiedener Bildgebungssysteme (Ultraschall, CT, MRT und Angiographie) therapeutische Eingriffe vorgenommen werden können. Hauptanwendungsgebiete sind das vaskuläre System (Blutgefäße) und das biliäre System (Gallenblase und -wege) sowie parenchymatöse Organe (Leber, Milz, Niere, Bauchspeicheldrüse).

  • Vaskuläre Interventionen

    Perkutane transluminale Angioplastie (PTA): Verfahren zur Rekanalisation von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen mittels Ballondilatation (z.B. DEB) und/oder Stentsystemen.

    Transarterielle Chemoembolisation (TACE): eine minimal-invasive, nichtoperative Therapie maligner Lebertumoren durch die selektive Sondierung tumorversorgender Gefäße und Applikation eines Chemotherapeutikums direkt im Tumorgewebe.

    Embolisation: therapeutischer Verschluss arterieller oder venöser Gefäße (z.B. bei inneren Blutungen, AV-Malformationen, Bronchialarterien- und Pfortaderembolisation) durch die intraluminale Applikation von Embolisaten (z.B. Coils, Partikeln, Onyx).

    Aneurysmenversorgung: Verwendung von endovaskuläre Gefäßprothesen zur inneren Ausschaltung eines Aneurysmas (z.B. in der Aorta).

    Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS): künstlich geschaffene Kurzschlussverbindung zwischen einer intrahepatisch gelegenen Lebervene und einem intrahepatisch gelegenen Pfortaderast durch Behandlung der portalen Hypertension.

    Thrombolyse: medikamentöse oder mechanische Notfallbehandlung zur Rekanalisation thrombotisch verschlossener Gefäße.

    Venöse Zugänge: Einlage intravenöser Kathetersysteme (Portimplantation im Ober- und Unterarm, ZVK in der V. jugularis sowie V. basilica (PICC-Line-Katheter).

    Dialyseshunt: Rekanalisation von Shuntstenosen.

    Cavafilter: Metallfilter, der in die untere Hohlvene passager platziert wird, zur Vermeidung einer Lungenembolie bei einer Thrombose der Becken- und Beinvenen.

  • Tumorablative Interventionen

    Radiofrequenzablation (RFA): lokale Zerstörung von (Tumor-)Gewebe durch Applikation von Hochfrequenzstrom/Wärme.

  • CT-gesteuerte Interventionen

    Periradikuläre Therapie (PRT): therapeutisch perkutane Maßnahme zur lokalen Schmerzlinderung an der Nervenwurzel.

    Facettenblockade und RFA der Facettengelenke: therapeutisch perkutane Maßnahme zur lokalen Schmerzlinderung an den kleinen Wirbelgelenken durch medikamentöse Injektionen oder thermische Verödung.

    Plexus-coeliacus-Blockade/Lyse sowie Sympathikolyse: dauerhafte Nervenblockade des Plexus coeliacus zur Schmerzausschaltung im Oberbauch.

    Biopsie: bildgesteuerte Gewebeentnahme.

    Drainageeinlage: bildgesteuerte Anlage von Drainagekathetern zum Ableiten entzündlicher und nicht-entzündlicher Flüssigkeiten aus dem Körper.

  • Weitere Interventionen

    Perkutane transhepatische Cholangiographie und Drainage (PTC/PTCD): zur Behandlung von gutartigen und bösartigen Gallenwegsstenosen.

    Perkutane radiologische Gastrostomie (PRG): Anlage von Ernährungskathetern in den Magen.

Kontakt

Bei Fragen melden Sie sich gern unter Tel. 040 / 25 46 17 76.