Antworten auf Ihre Fragen

Diagnose Darmkrebs! Viele Fragen, Ängste und Sorgen gehen Betroffenen und häufig auch Angehörigen durch den Kopf. Die sechs wichtigsten Antworten gibt Prof. Dr. med. Christian Müller, Facharzt für Chirurgie und Leiter des Zertifizierten Darmzentrums am Kath. Marienkrankenhaus.

In welchem Alter ist das Risiko zu erkranken am größten?

Prof. Dr. Christian Müller: Das Risiko, Darmkrebs zu erleiden, steigt nach dem 40. Lebensjahr deutlich an. Bei Männern liegt das mittlere Erkrankungsalter bei 67 Jahren, Frauen sind im Mittel zum Diagnosezeitpunkt 72 Jahre alt. Darmkrebs ist eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen. Nach Schätzungen erkranken pro Jahr in Deutschland rund 57.000 Menschen.

Wie gut sind die Heilungschancen?

Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen! Weil die Erkrankung insbesondere in einem frühen Stadium häufig ohne klare Symptome verbunden ist, sind Vorsorgemaßnahmen ab dem 50. Lebensjahr sehr wichtig. Bei Darmkrebs im Frühstadium liegt die Überlebenschance bei 90 Prozent bezogen auf die kommenden fünf Jahre.

Welche Klinik ist geeignet? 

Weil es mit der Operation meist nicht getan ist, sind Betroffene in spezialisierten Darmzentren am besten aufgehoben. Denn dort arbeiten alle Fachabteilungen und Berufsgruppen, die an der Therapie beteiligt sind, eng zusammen. In der Tumorkonferenz stellen wir im Team für jeden Patienten einen individuellen, klar strukturierten Behandlungsplan auf. Wir treffen uns zweimal die Woche und sprechen jeden Fall einzeln durch. Gemeinsam stehen wir Menschen bei allen Fragen und Sorgen mit unserer gesamten Fachkompetenz zur Seite.

Ein erfahrener Experte für die minimal-invasive Chirurgie, Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie und Leiter des zertifizierten Darmzentrums: Prof. Dr. med. Christian Müller

Wie wahrscheinlich ist ein künstlicher Darmausgang?

In den allermeisten Fällen ist ein dauerhafter künstlicher Darmausgang, Stoma genannt, nicht nötig. Selbst wenn die letzten 15 cm des Dickdarms vor dem Schließmuskel betroffen sind, also der Mastdarm, kommt es lediglich mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn bis 15 Prozent dazu. Es kann aber sein, dass nach der OP vorübergehend ein künstlicher Ausgang gelegt wird, um die Heilung nicht zu stören.

Was, wenn ein Stoma unausweichlich ist?

Im  Falle eines künstlichen Darmausgangs werden unsere Patienten vor der OP über die jeweilige Anlage des Stomas informiert und die Lokalisation festgelegt. Nach der OP erhalten sie und die Angehörigen eine genaue Anleitung zur selbständigen Versorgung des Stomas durch speziell ausgebildete Stomatherapeuten, die sie bei Bedarf auch nach der Entlassung zu Hause weiter betreuen können. Zusätzlich gibt es auch Ernährungstipps. Die Patienten werden vom Sozialdienst betreut und können auf Wunsch auch psychoonkologische Hilfe bekommen. Zudem vermitteln wir den Kontakt zu Selbsthilfegruppen wie die Deutsche ILCO e.V.

Logo des Deutschen Ilco e.V.
Die seit über 40 Jahren schon bestehende Selbsthilfeorganisation für Stomaträger und für Menschen mit Darmkrebs ist für Ihre Fragen da.

Kann ich mich nach einer Darmkrebs-Behandlung überhaupt noch normal ernähren?

Im Regelfall können Sie sich nach der Heilung ganz normal ernähren. Sie sollten allerdings in erster Zeit darauf achten, mehrere kleine Mahlzeiten anstatt von wenigen großen Mahlzeiten zu essen und jeden Bissen gut zu kauen. Dadurch entlasten Sie ihren Darm und vermeiden Komplikationen. Versuchen Sie, einen geregelten Tagesablauf zu führen und Lebensmittel, die sie schlechter vertragen, zu vermeiden.

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