500. Prostataembolisation am Marienkrankenhaus

Ein besonderes Jubiläum für eine besonders schonende Behandlungsmöglichkeit: Am Montag, den 30. September 2019, wurde bereits der fünfhundertste Patient am Hamburger Marienkrankenhaus mit der sogenannten Prostataembolisation behandelt.

Das Besondere an dem Verfahren bei gutartiger Prostatavergrößerung: Anders als bei einer OP wird die Prostata bei der Embolisation verödet. „Das Prinzip beruht darauf, dass die Gefäße, die die Prostata versorgen, blockiert werden. Dadurch wird die Blutzufuhr unterbrochen und die Prostata schrumpft“, erklärt Prof. Dr. Christian Habermann, Chefarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Vorteil: die Methode ist so gut wie nebenwirkungsfrei. Die Prostata selbst wird bei der Embolisation nicht angerührt, somit bleiben Potenz und Kontinenz erhalten.

Veröden statt operieren

Bei dem ein- bis zweistündigen Eingriff selbst verspürt der Patient kaum Schmerz, da er lokal, also an der Stelle des Einstichs , betäubt ist. Durch einen winzigen Katheter spritzt der Radiologe Kügelchen, deutlich kleiner als ein Salzkorn, in die Blutgefäße der Prostata. Während des gesamten Eingriffs wird die Platzierung des Katheters durch Bildgebung und die räumliche Darstellung selbst kleinster Arterien überwacht. Die Partikel unterbrechen die Blutzufuhr, die Prostata beginnt zu schrumpfen.

Eingriff ist Kassenleistung 

 „Über 80 Prozent unserer Patienten verspüren zwei bis sechs Wochen nach dem Eingriff eine deutliche Verbesserung oder sind sogar völlig symptomfrei“, erklärt Prof. Habermann. Die minimal-invasive Methode eignet sich für alle Patienten mit einer gutartig vergrößerten Prostata. Wichtig ist, dass eine medikamentöse Therapie der Beschwerden seit mindestens sechs Monaten nicht angeschlagen hat. In der Regel kann der Patient zwei Tage nach dem Eingriff entlassen werden. Schon nach vier Wochen ist meist eine deutliche Besserung zu bemerken. Nach ca. sechs Monaten ist der Schrumpfungsprozess durch die Embolisation abgeschlossen. Auch Jubiläumspatient Dieter Dillenberger (72) ist optimistisch: „Ich habe bislang nur Gutes über die Methode gehört und hoffe, dass die Embolisation mir einen Teil meiner Lebensqualität zurückgibt.“ Bisher führen nur wenige sehr spezialisierte Kliniken in Deutschland die Prostataembolisation durch, darunter das Marienkrankenhaus in Hamburg. Das Verfahren ist in der Regel eine Kassenleistung.

Auf dem Foto:
Jubiläums-Patient Dieter Dillenberger (72) vor dem Eingriff mit Oberärztin Dr. Jana Tesdorff und Chefarzt Prof. Dr. Christian R. Habermann.