Freie Gefäße senken Schlaganfallrisiko


Arteriosklerose ist die häufigste Ursache für Gefäßkrankheiten. Verhärtungen und Verdickungen der Gefäße durch Kalk oder Fett führen zu Verengungen unter anderem an der Halsschlagader, der Carotis. Abhängig vom Grad der Verengung besteht dann ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Denn ist die Blutversorgung und der Blutfluss zum Gehirn unterbrochen, kann es zu einem Schlaganfall (Hirninfarkt) oder zu vorübergehenden, aber schädigenden Lähmungen sowie Seh- und Sprachstörungen (TIA) kommen. Die Arteriosklerose - umgangssprachlich Arterienverkalkung - ist zwar beeinflussbar durch ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, Nikotinverzicht, tritt aber zumeist mit höherem Alter zwangsläufig auf. Umso wichtiger ist es, den eigenen Blutfluss im Blick zu haben.

Screening spürt drohenden Schlaganfall auf

Im Gefäßzentrum am Marienkrankenhaus erhalten alle Gefäß-Patienten vor einer geplanten Gefäß-Operation ein so genanntes Screening - eine besondere Untersuchung der Gefäße - um eben auch die kritischen Engstellen der Carotis zu detektieren und so einen drohenden Schlaganfall aufzuspüren. Doch nicht nur Patienten des Gefäßzentrums, sondern auch Patienten aus fachübergreifenden Kliniken wie der Neurologie, der Neuroradiologie sowie Patienten die über ihren niedergelassenen Arzt eingewiesen werden, können durch eine spezielle OP-Methode behandelt werden.

OP-Methode am wachen Patienten

Dr. med. Christos Petridis, Leiter der Gefäßchirurgie, beseitigt während einer Operation unter einer speziellen Form der Regionalanästhesie - also am wachen Patienten - die Engstellen der Halsschlagader und verhindert so, dass ein Schlaganfall ausgelöst wird. „Der Vorteil der Operation ohne Vollnarkose ist, dass wir uns während der OP mit unserem Patienten verständigen können und eine mögliche Unterversorgung des Gehirns am Patienten frühzeitiger erkennen und somit reagieren können“, sagt Dr. Petridis.

Selbstverständlich ist es bei dieser Methode möglich, den Patienten unter der OP mit einem leichten Beruhigungsmittel zu versorgen.

Das Gefäßzentrum am Marienkrankenhaus verfügt über die optimale technische Ausstattung mit radiologischen und angiologischen Geräten. Dort werden sämtliche gefäßchirurgischen Eingriffe und Interventionen am arteriellen System durchgeführt. Der neue Zentral-OP und die Angiographie zählen dabei zu den modernsten in ganz Norddeutschland.