Reisen bildet

Marienkrankenhaus erhält Demenz-Stipendium

Gute Nachrichten für die Geriatrische Klinik des Hamburger Marienkrankenhauses: Bereichsleiter Christoph Kardel hat ein Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung erhalten. Im Rahmen des Programms "g-plus" wird Kardel im September für drei Wochen zu einem Studienaufenthalt an das renommierte Karolinska-Institut nach Stockholm reisen. 

In Schweden informiert sich Kardel über Wege, die Situation von demenzkranken Menschen auch in deutschen Krankenhäusern zu verbessern. "Insbesondere für ältere Menschen mit einer Demenz ist ein Klinikaufenthalt mit starken Ängsten verbunden", so Kardel, der als Bereichsleiter im Marienkrankenhaus 93 geriatrische Betten verantwortet. "Alles ist ungewohnt. Häufig kommen die Patienten unbegleitet über die Notaufnahme. Vieles wird von ihnen dann als Bedrohung wahrgenommen." 

Deshalb sei es besonders wichtig, die Abläufe in der Klinik für Demenzpatienten möglichst stressfrei zu gestalten. "Mit neuen Pflegekonzepten, die sich an den besonderen Bedürfnissen und der Lebenswelt Demenzkranker orientieren, sind die Skandinavier an vielen Stellen schon sehr weit", sagt Kardel. "Ich freue mich darauf, Einblicke in lebensnahe Lösungsansätze und die aktuelle Demenzforschung zu erhalten und dieses Wissen an meine Kollegen weiterzutragen."

Hintergrund | "g-Plus-Programm"
Demenzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des hohen Lebensalters. Sie stellen nicht nur die Betroffenen, deren Angehörige und professionelle Betreuer, sondern auch unsere gesamte Gesellschaft und das Gesundheitswesen vor besondere Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, bedarf es der ständigen Weiterentwicklung und Erweiterung des praktischen und theoretischen Wissens. Aufenthalte an Praxis- und Bildungseinrichtungen im Ausland können hierbei eine wichtige Rolle übernehmen. Ob Begleitung, Versorgung oder Lebensraumgestaltung – mit dem "Internationalen Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz" unterstützt die Robert Bosch Stiftung Studierende und Fachkräfte im Versorgungsbereich Demenz, die sich im Ausland fort- und weiterbilden möchten. Durch den fachlichen Austausch mit Experten im Ausland werden neue Versorgungsansätze aus Praxis und Wissenschaft kennengelernt und in Deutschland verbreitet.

Weitere Informationen zum "g-plus-Programm": www.g-plus.org/programm/internationales-studien-und-fortbildungsprogramm-demenz.html.