Behandlung von Harninkontinenz

Die Harninkontinenz bei Frauen wird auch allgemein als Blasenschwäche bezeichnet und äußert sich dadurch, dass die Betroffenen ihren Urin nicht mehr bewusst zurückhalten können. Nicht immer ist die Blase die Ursache einer Harninkontinenz, sodass diese auch in der Beckenbodenmuskulatur zu finden sein kann. Eine ausführliche Diagnostik gibt den Aufschluss über die Form der Harninkontinenz und dient als Grundlage für die Behandlungsmöglichkeiten.

Symptome der Harninkontinenz

Symptomatisch zeigt sich ein unkontrollierter Abgang des Urins, der bei körperlicher Belastung, wie beim Tragen von schweren Gegenständen oder auch durch starkes Husten oder Niesen ausgelöst wird (Belastungsinkontinenz). Weitere Symptome sind je nach Form der Inkontinenz ein verstärkter Harndrang mit schwallartigem Abgang (Dranginkontinenz) oder auch die selbständige Entleerung der Blase durch das Nicht-spüren des Harndrangs (Überlaufinkontinenz).

Ursachen einer Beckenbodenschwäche

Die Ursache für die Harninkontinenz liegt in einer Funktionsstörung im Zusammenspiel von der Blasenmuskulatur mit der Beckenbodenmuskulatur. Meist ist der Verschlussmechanismus durch eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur beeinträchtigt, die durch Schwangerschaften, Entbindungen und auch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren auftreten kann.

Diagnose von Harninkontinenz

Um die Diagnose einer der Formen der Harninkontinenz zu stellen erfolgt ein ausführliches Gespräch zwischen Patientin und Arzt über die Beschwerden und das Harnverhalten. Eine körperliche Untersuchung erfolgt ebenfalls, in der unter anderem eine Ultraschalluntersuchung, eine Blasenspiegelung oder eine Blasendruckmessung (Urodynamik) durchgeführt wird. 

Behandlung der Harninkontinenz

Die Behandlungen sind auch hier von der jeweiligen Form und Ursache der Harninkontinenz abhängig und vielfältig. Ein gezieltes Beckenbodentraining im Rahmen einer Physiotherapie, eine medikamentöse oder auch eine operative Therapie können für die Behandlung eingesetzt werden. Die weibliche Dranginkontinenz therapieren wir als erste Klinik in Norddeutschland mit der neuen Operationstechnik CESA / VASA, die sich den anatomischen Besonderheiten jeder Frau anpasst.

Neue OP-Methode CESA / VASA

Drei von zehn Frauen über dem fünfzigsten Lebensjahr leiden an Harninkontinenz oder Senkungsbeschwerden. Grund: die Haltebänder der inneren Organe verlieren im Alter zunehmend an Spannung. Es kommt zur Senkung der Beckenorgane und damit vielfach zur Inkontinenz. In der Spezialsprechstunde in unserem Beckenbodenzentrum stellen wir zunächst fest, welche Form der Harninkontinenz vorliegt. Dafür werden die Patientinnen beispielsweise mit Ultraschall oder einer Blasendruckmessung genauestens untersucht und erhalten eine eingehende Beratung. 

Während die Blasenschwäche zur Symptomlinderung bislang überwiegend medikamentös behandelt wird, können dank einer neuartigen OP-Methode namens CESA/VASA die Haltebänder komplett ersetzt werden. Das Ergebnis: eine Wiederherstellung der ursprünglichen Organlage und der Funktionsfähigkeit der Blase. Eine Inkontinenz senkt die Lebensqualität massiv. Der Harndrang zwingt Betroffene zum sofortigen Aufsuchen einer Toilette und zu unwillkürlichem Harnabgang. Alltägliche Tätigkeiten wie Einkaufen oder Kinobesuche werden zu einer ständigen Herausforderung. Der Einsatz synthetischer Bänder nach dem CESA/VASA-Verfahren ermöglicht Frauen wieder ein unbeschwertes Leben.

So funktioniert die CESA/VASA-Methode

Wenn die Haltebänder der Beckenorgane ihre Spannkraft verlieren, kommt es zu einer Gebärmuttersenkung, die zu Blasenschwäche und Inkontinenz führt. Um die Organe wieder in ihre korrekte Position zu bringen, werden kleine Kunststoffbänder verwendet | Illustration: www.sonjaklebe.de

Die OP wird in weniger als einer Stunde über einen kleinen Schnitt im Unterbauch, zum Beispiel in einer vorhandenen Kaiserschnittnarbe, durchgeführt. Der Krankenhausaufenthalt dauert etwa vier Tage. Im Unterschied zu bisherigen Verfahren wird die Blase beidseitig, also sehr viel stabiler befestigt. Weil die Beckenmaße anatomisch immer gleich sind, ist das Verfahren hoch standardisiert. Daher ist der Eingriff auch weniger vom individuellen Können des Operateurs abhängig. Bei bisher mehreren Hundert Operationen konnte so die Inkontinenz behoben werden. Nur in etwa 10 bis 15 Prozent der Fälle musste in einer weiteren OP ein Kunststoffstreifen unter der Harnröhre befestigt werden. Zuerst ist es wichtig, die Blasensenkung zu beheben. Falls nötig, folgt danach ein weiterer kurzer Eingriff.

Das Marienkrankenhaus Hamburg ist das erste Beckenbodenzentrum in ganz Norddeutschland, in dem die weibliche Dranginkontinenz nach der von Prof. Dr. med. Wolfram Jäger an der Uniklinik Köln entwickelten Operationsmethode CESA/VASA behoben wird.

Die Kosten für die Behandlung tragen in der Regel die Krankenkassen.

Patientenflyer der Firma Dahlhausen [PDF]
Weitere Informationen: www.cesa-vasa.de 

Ihre Experten

MD A. F. Abdel-Kawi

MD A. F. Abdel-Kawi

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  • Besondere Spezialisierungen

    • 2021: Ärztliche Beratungsstelle der deutschen Kontinenzgesellschaft
    • 2020: MIC III (höchste Qualifikationsstufe)
    • 2018: Senior-Mammaoperateur
    • 2017: Gynäkologische Onkologie
    • 2015: MIC II (Minimal-Invasive-Chirurgie)
    • 2011: DEGUM I
    • 2010: Laserschutzbeauftragter
  • Lebenslauf

    Seit 1/2018 Chefarzt der Frauenklinik (Gynäkologie, Gynäkologische Onkologie, Mammachirurgie) am Kath. Marienkrankenhaus
    Seit 10/2015 Leitender Oberarzt in der Frauenklinik am Kath. Marienkrankenhaus, Hamburg
    Seit 8/2013

    Oberarzt in der Frauenklinik am Kath. Marienkrankenhaus, Hamburg

    2010 - 2013

    Leiter der Geburtshilfe Schwarzwald Baar Klinikum

    2010

    MD / Lehrstuhl an der Assiut Universität Ägypten

    2008

    Deutsche Approbation

    2007 - 2010

    Oberarzt, Schwarzwald Baar Klinikum

    2006 - 2007

    Assistenzarzt, Schwarzwald Baar Klinikum

    2006

    Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Deutschland

    2004 - 2006

    Gastarzt: Universität Frauenklinik, Heidelberg

    2004 - 2004

    Gastarzt: MHH, Hannover

    2002 - 2004

    Oberarzt: Assiut Universität, Ägypten

    2002

    Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ägypten M. Sc. Universitätsfrauenklink Assiut, Ägypten

    1999 – 2002

    Assistenzarzt: Assiut Universität, Ägypten

    1998 – 1999

    Praktisches Jahr: Assiut Universität, Ägypten

    bis 1997

    Studium Assiut Universität, Ägypten | Abschluss M.B.B.Ch

    1973

    geboren in Assiut, Ägypten

Dr. med. S. Borstelmann

Dr. med. S. Borstelmann

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  • Besondere Spezialisierungen

    • Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie
    • Minimal-Invasive Chirurgie MIC II
    • Dysplasie-Sprechstunde (zertifiziert nach DKG und AG CPC)
    • Kolposkopie-Diplom
    • Urogynäkologie
  • Mitgliedschaft in Fachgesellschaften

    • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.
    • Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie e.V.
    • Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
Dr. med. N. Selimyan

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  • Schwerpunkte

    • Medikamentöse Tumortherapie
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