Neue Thrombosebehandlung: Erster ClotTriever-Eingriff in Hamburg

Venenthrombosen galten lange als schicksalshafte Erkrankung. Es gab nur wenige Therapieoptionen wie Kompressionstherapie und Antikoagulation. Aufgrund der chronischen venösen Stauung ergeben sich teils verheerende Spätfolgen. Nun hat Dr. med. Ingmar Nowak, Leitender Oberarzt der Invasiven Angiologie und Kardiologie am Marienkrankenhaus, erfolgreich einen Patienten mit einer neuartigen Venenintervention behandeln können.

Mit dem sogenannten ClotTriever® wurde in der Prozedur eine ausgedehnte Beckenvenenthrombose entfernt. Das Besondere an der Methode ist, dass neben frischen Thrombosen auch ältere Thrombenanteile entfernt werden können. In das USA ist das hochkomplexe Verfahren bereits lange etabliert. In Norddeutschland erfolgte der Eingriff mit dieser Technik nun am Marienkrankenhaus als einer der Ersten seiner Art. 

Deutlich zu erkennen: der wieder freie Fluss (re.) in der verengten bzw. verschlossenen Vene (li.).

Der körperlich sehr aktive Patient, Jahrgang 1949, wurde mit einer subakuten, kompletten Beckenvenenthrombose der linken Vena iliaca comm, externa und V. femoralis comm. und einer Phlegmasia coer. dol. der unteren Extremität im Interdisziplinären Gefäßzentrum des Marienkrankenhauses vorgestellt. Aufgrund des ausgeprägten Leidensdrucks wurde hier eine interventionelle Therapie angestrebt. Problematisch war, dass die Akutphase bereits vorbei war und daher mit älteren, bereits organisierten Thrombenanteilen zu rechnen war. Daraufhin wandte Dr. Nowak den ClotTriever® an. Es handelt sich dabei um einen dünnen Katheter mit einem stentartigen Nitinol-Drahtgeflecht, das wie eine Fischreuse hinter der Thrombose zeltartig im Gefäß entfaltet wird und dann wie ein Fischernetz die Thrombenanteile aus dem Gefäß extrahiert.

Entfernung der Thromben
Thromben im Vergleich

Dieser Vorgang wird mehrfach und in verschiedenen Winkeln wiederholt, um möglichst alle Anteile des Thrombus zu entfernen. Der Katheter entfernt dabei sowohl die frischen Anteile des Thrombus als auch ältere, bereits zu Bindegewebe umgebaute Anteile. Anschließend führte Dr. Nowak eine venöse PTA durch und implantierte dezidierte Venenstents in der ursächlich stenosierten V. iliaca comm. und externa sowie der V. fem. comm. (14x150mm & 14/60mm). 

„Bislang war es kaum möglich, neben frischen auch ältere, bereits organisierte Thromben gleichzeitig zu behandeln beziehungsweise zu entfernen“, so der Angiologe. Nach der etwa dreistündigen OP habe die Beckenvene wieder einen sehr guten Blutfluss aufgewiesen und die chronische, starke Beinschwellung nahm kontinuierlich wieder ab. 

Ihr Experte

Dr. med. Ingmar Nowak | Ltd. Oberarzt
Ltd. Oberarzt

Dr. med. Ingmar Nowak

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    • Leitung der Interventionellen und klinischen Angiologie inkl. Gefäßsprechstunde 
    • Duplexsonographie der peripheren Arterien und Venen (Arm- und Beingefäße), hirnversorgenden Arterien, der Bauch- und Nierengefäße
    • PTA (Ballondilatation) der Arterien und Venen mit Implantation von Stents und Endoprothesen
    • Rekanalisation, Lysetherapie und Atherektomie von Gefäßverschlüssen 
    • Thrombose- und Lungenemboliediagnostik inkl. interventioneller Therapie 

    Kardiologie: 

    • Koronarangiographie und PTCA (Ballondilatation und Stentimplantation der Herzkranzgefäße)
    • Echokardiographie (Ultraschall-Untersuchung des Herzens)



  • Fachliche Weiterbildungen

    Facharzt für Innere Medizin

    • Schwerpunktbezeichnung Kardiologie
    • Schwerpunktbezeichnung Angiologie

    Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie DGK®

    Zusatzqualifikation Interventionelle Therapie der arteriellen Gefäßerkrankungen DGK/DGA®

    Fachkunde Strahlenschutz und Spezialkurs Interventionsradiologie 

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    Volle Ärztliche Weiterbildungsermächtigung für Innere Medizin, Schwerpunkt Angiologie (36 Monate) 

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