Spezielle MR-Untersuchungen

MR-Mammographie

Die MR-Mammographie ist ein besonderes Verfahren zur Früherkennung von bösartigen Tumoren der Brust. Durch die MR-Untersuchung kann Brustkrebs bereits in sehr frühen Stadien erkannt werden.

MR der Gallenwege (MRCP)

Gallensteine sind, solange sie sich in der Gallenblase befinden, durch eine einfache Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zu erkennen. Wenn die Steine allerdings in die Gallenwege abgerutscht sind, können sie schmerzhafte Koliken auslösen. Mit einem modernen MR-Gerät lassen sich die Gallenwege zuverlässig mit der sog. MRCP oder MR-Cholangiopankreatikographie untersuchen, um Steine und auch Tumoren in den Gallenwegen aufzuspüren.

MR-Angiographie

Bei dieser Untersuchung werden die Blutgefäße mittels MRT dargestellt (Angiographie). Dabei wird ein Kontrastmittel in eine Armvene gespritzt. In der Gefäßregion, die untersucht werden soll, lässt sich das Kontrastmittel dynamisch darstellen. Es werden Bilder berechnet, die das strömende Blut zeigen. Dadurch lassen sich arteriosklerotische Verengungen (Stenosen) erkennen. 

Bei der sogenannten MR-Becken-Bein-Angiographie wird das Arteriensystem der Bauch- und Beinschlagadern katheterlos, das heißt nicht-invasiv untersucht und zu einem Gesamtbild verschmolzen (sogenannte Fusion oder Pasting). Auch Ganzkörperangiographien sind möglich. 

Diese Bilder erlauben bei definierten Indikationen bzw. vorhandenem Risikoprofil (zum Beispiel Diabetes mellitus, arteriellem Hypertonus) eine Gesamtübersicht über alle größeren arteriellen Blutleiter des Körpers.

Neuroperfusion

Bei der Neuroperfusion wird die Hirndurchblutung mittels Schnittbildverfahren gemessen. Dadurch können sogenannte, meist farbige Landkarten von normal durchbluteten und infarktgefährdeten Hirnregionen erstellt werden. Das Aufspüren von durchblutungsgestörten, schlecht durchbluteten oder hirninfarktgefährdeten Hirnregionen geschieht durch zeitliche Beobachtung der Ankunft und der Verteilung eines injizierten Kontrastmittelvolumens im Hirngewebe. Hierfür gibt es sowohl eine CT-Methode (CT-Neuroperfusion), als auch eine MR-Methode (MR-Neuroperfusion oder "Schlaganfall-MR"). Beide benötigen intravenöses Kontrastmittel.

MR des weiblichen Beckens

Durch die MR-Untersuchung lassen sich z. B. gutartige Tumoren der Gebärmutter (Uterusmyome), die zu starken Schmerzen und Blutungen führen können, feststellen. Auch kann damit die Ausdehnung von bösartigen gynäkologischen Tumoren genau festgestellt werden.

Zudem gibt es für schwangere Patientinnen spezielle ultraschnelle Sequenzen, mit denen man den Uterus und das Kind im Mutterleib (Fötus) gut untersuchen kann. Obwohl die Kernspinuntersuchung seit über 20 Jahren auch vielfach bei Schwangeren angewandt wurde, sind bislang keine schädlichen Wirkungen auf das Kind bekannt geworden. Dennoch sollten Schwangere nur bei besonders kritischer Prüfung der Indikation untersucht werden.

Hochfeld-MRT der Prostata

Die Kernspintomographie ist in der Lage, die Prostata und ihre nähere Umgebung mit hoher morphologischer Auflösung darzustellen. Gewebeveränderungen im Bereich der Prostata sind mit dieser Untersuchung früh zu erkennen, so dass ihr bei der frühen Diagnose eines Prostatakarzinoms eine große Bedeutung zukommt.

Dynamische MR-Untersuchung des Beckenbodens (MR-Defäkographie)

Bei dieser Untersuchung wird der Beckenboden unter Bauchpresse und Entspannung untersucht. 

Die Untersuchung gibt einen Einblick in die Mechanik bzw. die Funktionsstörungen des Beckenbodens (Zystozelen, Rektozelen, Enterozelen, Intussuszeptionen etc.). Ein Vorteil der MR-Defäkographie ist, dass neben dem Enddarm auch Harnblase, Gebärmutter und Dünndarm mitbeurteilt werden können.