Speiseröhren-Zentrum Hamburg

Das interdisziplinäre Zentrum für Tumore der Speiseröhre (Ösophagus) und des Magens am Marienkrankenhaus Hamburg richtet sich an Patienten mit einer Tumor-Erkrankung der Speiseröhre oder des Magens, zur Evaluation und Planung einer operativen Therapie. Patienten werden hierbei durch ein Team aus Spezialisten der Chirurgie, Onkologie, Endoskopie, Gastroenterologie und Radiologie betreut. Durch die Bündelung der beteiligten Fachdisziplinen wird eine effektive und bestmögliche Diagnostik und Therapie ermöglicht.

Auch wenn eine Vielzahl an Ärzten an der Therapie mitwirken, haben Patienten immer eine festen Ansprechpartner, der die Diagnostik und Therapie koordiniert.

Die Experten können Sie unkompliziert und direkt über die Ösopagus-Hotline unter 0176 / 15460088 oder per E-Mail erreichen und auch direkt einen Termin zur Vorstellung am Marienkrankenhaus vereinbaren.

Leiter Speiseröhrenzentrum

PD Dr. med. Matthias Reeh | Chefarzt
Chefarzt

PD Dr. med. Matthias Reeh

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  • Schwerpunkte

  • Mitgliedschaft in Fachgesellschaften

    • Deutsche Gesellschaft für Chirurgie DGC
    • Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie DGAV
    • Vereinigung NordDeutscher Chirurgen NDCh
    • Mitglied der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
    • United European Gastroenterology (UEG)
    • European Society dor Surgery of the Alimentary Tract
  • Weiterbildungen & Weiterbildungsermächtigungen

    Weiterbildungen:

    • Facharzt für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie
    • Facharzt für Thoraxchirurgie
    • Europäischer Facharzt für onkologische Chirurgie (FEBS)
    • Weiterbildung Intensivmedizin
  • Lebenslauf

    seit 04/2023 Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Kath. Marienkrankenhaus
    08/2020-03/2023 Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    03/2018-08/2020 Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    06/2020 Anerkennung als Facharzt für Thoraxchirurgie, Ärztekammer Hamburg
    10/2018 Anerkennung als Europäischer Facharzt für onkologische Chirurgie (FEBS), UEMS Budapest
    08/2016-03/2018 Funktionsoberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    05/2017 Weiterbildung Intensivmedizin, Ärztekammer Hamburg
    06/2016 Habilitation und venia legendi für das Fach "Chirurgie", Universität Hamburg
    04/2015-08/2016 Facharzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    04/2015 Anerkennung als Facharzt für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie
  • Anmeldung zur Sprechstunde

    Privatsprechstunde PD Dr. med. M. Reeh

    Frau Bruening
    E-Mail schreiben
    Montag und Mittwoch, 15:30 bis 18:00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung
    Telefon 040 / 25 46 - 14 02
    Fax 040 / 25 46 - 14 05

    Ambulante und stationäre Anmeldung von Wahlleistungspatienten

    Frau Bruening
    E-Mail schreiben 
    Montag bis Donnerstag, 8:00 bis 16:00 Uhr
    Freitag, 8:00 bis 14:00 Uhr
    Telefon 040 / 25 46 - 14 02
    Fax 040 / 25 46 - 14 00

  • Was sind Tumore der Speiseröhre?

    Ein bösartiger Tumor der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) kann prinzipiell an jeder Stelle der Speiseröhre auftreten. Die Tumoren am Übergang der Speiseröhre zum Magen nehmen als sogenannte AEG-Tumoren (Adenokarzinome des esophagogastralen Übergangs oder auch Kardiakarzinome) eine Sonderstellung ein. Auch die Tumore im Magen treten an unterschiedlichen Stellen auf und benötigen eine spezialisierte Therapie.

    Die Häufigkeit von Tumoren der Speiseröhre und des Magens ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend. Die Therapie durch ein Team von spezialisierten Experten ist hier unerlässlich. Im Zentrum für Tumore der Speiseröhre und des Magens arbeiten Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Ernährungsmediziner, Intensivmediziner, Gastroenterologen und Pflegepersonal zusammen, um die beste Therapie für Sie auszuwählen und Sie auf Ihrem Weg zu begleiten.

    Die Behandlung beinhaltet eine Kombination aus Chirurgie, Chemotherapie und ggf. auch einer Bestrahlung (Perioperative Chemotherapie bzw. neoadjuvante Radiochemotherapie). In manchen Fällen können auch neuartige Immuntherapien angewandt werden. Auch in der Behandlung von seltenen Tumoren in der Speiseröhre und dem Magen (NET, GIST, Metastasen anderer Tumore) besteht im Marienkrankenhaus sehr viel Erfahrung.

    Sofern die Erkrankung auf die Speiseröhre begrenzt ist und keine Tochtergeschwülste (Metastasen) vorliegen nimmt die operative Entfernung des Tumors eine zentrale Rolle in der Therapie ein.

    Sollten bereits Metastasen vorliegen, liegt der Fokus auf einer Systemtherapie. Im Rahmen von Studien oder als individuelles Therapiekonzept kann jedoch ebenfalls eine Operation mit begrenzter Metastasierung im Verlauf angeboten werden.

    Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick welche Aspekte bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Speiseröhrenkrebs zu beachten sind. Wir haben unter jedem Abschnitt die häufigsten Fragen zusammengestellt. Sollten einzelne Dinge unklar bleiben notieren Sie sich am besten alle Fragen, damit wir diese im Detail in der Sprechstunde gemeinsam erörtern können.

  • Wie wird ein Tumor diagnostiziert?

    Wenn ein Tumor der Speiseröhre festgestellt wurde, ist es zunächst wichtig die notwendige Diagnostik zu komplettieren. Häufig wird die Diagnose bereits über eine Magenspiegelung(medizinische Abkürzung: ÖGD bzw. Endoskopie) gestellt. Hierbei werden in der Regel Proben entnommen, sodass die Diagnose durch eine pathologische Untersuchung unter dem Mikroskop bestätigt werden kann.

    Bei Nachweis eines bösartigen Tumors wird ein sogenanntes Staging durchgeführt. Dieses umfasst verschiedene Untersuchungen welche die Ausbreitung des Tumors im Körper erfassen. Hierbei ist es wichtig herauszufinden, ob der Tumor lokal begrenzt ist und ob es Hinweise auf Absiedlungen in umliegende Lymphknoten oder in anderen Organe (sogenannte Tochtergeschwülste oder Metastasen) gibt.

    Zum Staging gehört standardgemäß:

    • Computertomografie (CT) vom Brustkorb sowie vom Bauchraum 
    • Speiseröhren- und Magenspiegelung (ÖGD)

    Sollten diese Untersuchung bereits durchgeführt worden sein, bringen Sie bitte zu ihrem Termin in unserer Sprechstunde alle schriftlichen Befunde sowie die CD mit den Bildern mit, damit wir diese in unser System einlesen können.

    In manchen Fällen können noch Spezialuntersuchungen notwendig sein, wie etwa:

    • ein endoskopischer Ultraschall (Endosonographie oder auch EUS)
    • ein MRT des Bauchraumes/Leber oder 
    • spezielle nuklearmedizinische Untersuchungen (PET-CT, Szintigraphie) 

    Bei unklaren Befunden kann zudem sein eine weitere Probengewinnung angezeigt sein. Dies kann z.B. über eine CT-gesteuerte Intervention oder eine chirurgische Bauchspiegelung in Schlüssellochtechnik erfolgen.

    Erneute Diagnostik nach Vor-Therapie

    Für den Fall, dass bei Ihnen bereits eine Chemotherapie vor einer geplanten Operation durchgeführt wurde (sog. neoadjuvante Chemotherapie) wird nach Abschluss dieser ebenfalls eine erneute Bildgebung und Magenspiegelung (sog. Restaging) veranlasst, um beurteilen zu können wie der Tumor auf die Therapie angesprochen hat. Dieses Restaging kann, auch wenn Sie auswärtig behandelt wurde, im Marienkrankenhaus durchgeführt werden, um die weitere Therapie mit Ihnen zu planen.

  • Multimodale Behandlung: Chemotherapie, Operation, Strahlentherapie

    Für die Behandlung von Krebserkrankungen stehen heutzutage verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung. In den meisten Fällen werden diese Verfahren miteinander kombiniert, um ein möglichst optimales Ergebnis zu erreichen. In unserem Speiseröhrenzentrum bieten wir zusammen in einem starken Netzwerk Chemo-, Immun- und Strahlentherapie in Kobination mit einer modernen und schonenden Tumorchirurgie zur Entfernung von bösartigen Geschwülsten. 

    Adenokarzinom oder Plattenepithelkarzinom 

    Feingeweblich können Speiseröhrentumore anhand ihres biologischen Ursprungsgewebes in zwei Unterarten eingeteilt werden. Zum einen das sogenannte Adenokarzinom (50-60%) welches von Drüsengewebe ausgeht und zum anderen das sogenannte Plattenepithelkarzinom (40-50%) welches aus den oberfläche-bildenden Deckzellen der Speiseröhre entspringt.

    Adenokarzinome treten vor allem im unteren Bereich der Speiseröhre und häufig am Übergang zum Magen auf (sogenannte AEG-Tumore oder auch Kardiakarzinome). Plattenepithelkarzinome finden sich dagegen häufig im mittleren Drittel der Speiseröhre, also etwas höher gelegen im Brustkorb.

    Aufgrund ihrer unterschiedlichen Biologie und Lage kann sich die Therapie jener Unterarten unterscheiden. Dies beinhaltet zum einen den Zugang und das Ausmaß einer operativen Entfernung des Tumors, aber auch die Art und Durchführung einer kombinierten (Strahlen-) Chemotherapie vor und nach der Operation. So hat sich die lokale Bestrahlung (in Kombination mit einer Chemotherapie) insbesondere bei Plattenepithelkarzinomen als wirksam erwiesen, entweder gefolgt von einer operativen Entfernung der Speiseröhre oder in ausgewählten Fällen als auch alleinige Therapie (sog. definitive Radiochemotherapie).

    Bei Adenokarzinomen hat sich dagegen je nach Tumorausdehnung eine Therapie etabliert bestehend aus einer Chemotherapie vor OP, gefolgt von einer operativen Tumorentfernung und anschließenden eine erneute Chemotherapie zum Abschluss.

    Darüber hinaus kann es abhängig vom Tumorstadium sinnvoll sein ohne vorherige Chemotherapie direkt zu operieren. All diese Aspekte werden für Ihren Fall individuell in einer interdisziplinären Tumorkonferenz mit Expert:innen aller relevanten Fachabteilungen diskutiert und anschließend mit Ihnen besprochen.

    Seltene Tumore der Speiseröhre und dem Magen (u.a. NET, GIST, Metastasen anderer Tumore) benötigen einer spezialisierten und individualisierten Therapie, welche gut mit Ihnen als Patient:in besprochen werden muss.

    OP: Minimalinvasiv oder Hybrid-Verfahren

    Die Art und Weise der Operation richtet sich nach Lokalisation und Ausdehnung des Tumors aber auch nach etwaigen stattgehabten Vor-Operationen am Magen-Darmtrakt. Die Entfernung der Speiseröhre erfolgt bei uns standardgemäß in Schlüssellochtechnik (minimalinvasiv). Je nach Befund oder Voroperation kann es jedoch notwendig sein, Teile der Operation über einen konventionellen offenen Zugangsweg durchzuführen, in diesem Fall spricht man von einem Hybrid-Verfahren.

    Resektionsausmaß

    Ziel der Operation ist es den Tumor restlos zu entfernen („R0-Resektion“). Dies bedeutet, dass je nach Befund auch Anteile nicht-befallener Organe mit entfernt werden müssen. Je nach Lage wird somit der tumortragende Abschnitt der Speiserröhre teilweise mit Anteilen des Magens entfernt. Zudem erfolgt eine systematische Entfernung der Lymphknoten im Abflussgebiet des Tumors um hier maximale Sicherheit zu erlangen.

    Entfernung der Speiseröhre 

    Die Entfernung eines Speiseröhrentumors findet aufgrund der Anatomie der Speiseröhre (Ösophagus) in zwei Körperhöhlen statt. Zum einen im Bauchraum (Abdomen) und zum anderen in der rechten Brusthöhle (Thorax). Im Bauchraum wird zunächst der Magen und der Übergang zur Speiseröhre freigelegt und mobilisiert. Weiterhin werden hier die entsprechenden Lymphknoten im abdominellen Abflussgebiet des Tumors entfernt und die Speiseröhre mitsamt einer Manschette des Magens abgesetzt.

    Der Operationsteil im Brustkorb kann nur mit ausreichend Platz stattfinden. Dies wird dadurch gewährleistet, indem die Luft aus dem rechten Lungenflügel kontrolliert abgelassen wird. Die Narkoseärtz:innen haben hierfür einen speziellen Beatmungsschlauch, welcher es ermöglicht während der gesamten Operation alleinig über die linke Lunge ausreichend zu belüften.

    Der operative Anteil im Brustkorb beinhaltet die Mobilisation der Speiseröhre, Entfernung der lokalen Lymphknoten sowie Absetzen des tumortragenden Speiseröhren-Segmentes von oben.

    Rekonstruktion

    Bezüglich der Rekonstruktion stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Ziel ist es die Kontinuität zwischen dem verbleibenden oberen Speiseröhrenabschnitt und dem restlichen Magen-Darmtrakt wiederherzustellen, damit langfristig wieder auf normalem Wege Nahrung zu sich genommen werden kann.

    Methode der ersten Wahl ist die sogenannte Magenschlauchbildung und Magenhochzug. Hierbei wird aus dem verbleibenden Magen ein länglicher Schlauch geformt welcher daraufhin durch das Zwerchfell in den Brustkorb „hochgezogen“ und dort mit der oberen Speiseröhre verbunden wird. Der hochgezogene und zum Schlauch umgewandelte Magen ersetzt somit den zuvor entnommenen Speiseröhrenabschnitt und die Kontinuität ist wieder hergestellt.

    In manchen Fällen ist diese Methode jedoch nicht primär durchführbar. Dies kann daran liegen, dass die zu überbrückende Strecke zu lang ist, oder dass Vor-Operationen am Magen die Umwandlung zum Schlauch oder das Hochziehen dessen unmöglich machen.

    In diesen sehr seltenen Fällen kann auf Darmabschnitte zur Überbrückung des Defektes zurückgegriffen werden. So wird beim sogenannten Colon-Interponat ein gut zu mobilisierndes Segment des Dickdarms an zwei Enden abgesetzt und ebenfalls in den Brustkorb hochgezogen. Es werden daraufhin neue Verbindungen im Brustkorb zwischen verbleibender Speiseröhre und Dickdarm, zwischen Dickdarm und verbleibendem Magen sowie zwischen den beiden Enden des im Bauch verbliebenen Dickdarms hergestellt.

    Um die neuen Verbindungen zu schonen wird i.d.R. eine spezielle Magensonde eingelegt, über welche zum einen überschüssiges Sekret abgesaugt werden kann und über einen weiteren Schenkel bereits unmittelbar nach der Operation eine spezielle Ernährung direkt in den Dünndarm verabreicht werden kann.

  • Präzise operieren mit da Vinci

    Die operative Speiseröhrenentfernung wird heutzutage standardmäßig in minimalinvasiver (Schlüsselloch-) Technik durchgeführt. In den meisten Fällen führen wir solche Eingriffe zudem auch roboter-assistiert durch (DaVinci Xi).

    Die roboterassistierten Systeme übertragen die Handbewegungen des Operateurs an einer Steuerungskonsole zitterfrei und digital skaliert. Der Arzt kann dadurch sehr viel kleinere und genauere Schnitte vornehmen. Der Arzt kann dadurch gewebeschonend operieren. Die roboterunterstützten Systeme erlauben die Drehung der Operationsinstrumente um 360 Grad und ermöglichen dadurch Schnitt- und Nahttechniken, die mit herkömmlicher Operationstechnik nicht auszuführen sind.

    Während des Eingriffs sieht der Arzt das Operationsgebiet in zehnfacher Vergrößerung mit einer hochauflösenden 3D-Kamera und verfügt dadurch anders als bei einer klassischen laparoskopischen Operation über dreidimensionale Sicht. Dies hat eine verbesserte Tiefenwahrnehmung zur Folge. Der Roboter führt nur die Bewegungen aus, die der Chirurg vorgibt. Zusätzliche Sicherheitsprotokolle verhindern, dass unwillkürliche und zu starke Bewegungen des Arztes an den Operationsinstrument umgesetzt werden.

    Durch sein ergonomische Bedienbarkeit hilft das roboter-assistierte System dem Arzt, entspannter zu arbeiten und weniger schnell zu ermüden.

    Aktuelle Studien konnten zeigen, dass die roboter-assistierte Methode ein sicheres und der herkömmlichen Schlüssellochtechnik vergleichbares Verfahren ist, in einigen Gebieten dieser sogar überlegen.

  • Das Leben geht weiter ...

    Schnelle Erholung nach der Operation

    Wir bieten unseren Patient:innen, die sich einem Eingriff an der Speiseröhre oder dem Magen unterziehen, ein standardisiertes postoperatives Programm an, das zur Optimierung der Erholung von Patient:innen nach großen chirurgischen Eingriffen dient. Dieses beinhaltet eine zügige Mobilisation zusammen mit den Kolleg:innen der Physiotherapie sowie einen zügigen, kontrollierten Kostaufbau.

    Frühe Mobilisation und Ernährung

    Nach der Operation werden Patienten, die an der Speiseröhre operiert wurden, zunächst auf einer unserer Überwachungstationen betreut. Wir legen großen Wert auf eine frühe Mobilisation. Hierfür werden Sie durch ein kompetentes Team aus Physiotherapeuten, speziell ausgebildteten Pflegekräften, Ernährungsberatern sowie ihren behandelnden Ärtzen begleitet.

    Über eine spezielle Magensonde kann bereits ab dem ersten Tag nach der Operation die Ernährung über den Dünndarm beginnen. Dies ist sehr wichtig für den nun beginnenden Heilungsprozess. Nach und nach werden in der OP eingebrachte Sonden und Drainagen entfernt und je nach Befinden werden die Patient:innen bereits nach 1-2 Tagen auf die chirurgische Normalstation verlegt.

    In der täglichen Visite erfolgt eine körperliche Untersuchung, Besprechung von Befunden und des weiteren Procedere.

    Hierbei können Sie Probleme ansprechen und Fragen zum Verlauf und ihrer Erkrankung im Allgemeinen stellen. Bei akuten Beschwerden oder neuen Aspekten Ihrer Therapie ist rund um die Uhr ärztliches und pflegerisches Personal vor Ort um darauf reagieren zu können.

    Im Rahmen des stationären Aufenthaltes erfolgt außerdem eine ausführliche Ernährungsberatung, intensive Physiotherapieeinheiten sowie auf Wunsch eine psychoonkologische Mitbetreuung.

    Für Zuhause alles geregelt

    Sobald eine Entlassung abzusehen ist, erfolgt frühzeitig eine sozialmedizinische Beratung durch unsere Mitarbeiter des Sozialmanagements. Die Kollegen unterstützen Sie bei der Organisation häuslicher Hilfsmittel, falls notwendig ambulanter Pflegedienste oder einer Anschlussheilbehandlung / Rehabilitation. Sprechen Sie uns bei Bedarf jederzeit an.

    Ernährungsumstellung

    Im Rahmen der Wiederherstellung der Kontinuität nach Speiseröhrenentfernung erfolgt die Anlage einer neuen Verbindung (Anastomose) im Brustkorb. Um eine gute Heilung zu der Anastomose zu gewährleisten, beschränkt sich die Nahrungsaufnahme in den ersten Tagen nach OP auf Flüssigkeiten. Über eine spezielle Sonde und bei Bedarf auch über die Vene werden Sie jedoch vollumfänglich ernährt. Nach der unmittelbaren Wundheilung kann schrittweise der weiter Kostaufbau erfolgen.

    Durch die Umwandlung des Magens in einen Schlauch und den Hochzug in den Brustkorb verliert der Magen seine ursprüngliche Reservoirfunktion. Es kommt daher meist zu einem deutlich früher einsetzenden Sättigungsgefühl und es muss in der Regel eine Ernährungsumstellung auf 5-6 kleineren Mahlzeiten pro Tag erfolgen. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes erhalten Sie diesbezüglich eine ausführliche Ernährungsberatung durch unsere speziell geschulten Expert:innen in diesem Gebiet.

  • Anschließende Therapie

    Für einige Konstellationen kann es sinnvoll sein einer erfolgten Operation eine Chemotherapie und / oder Bestrahlung anzuschließen oder wiederaufzunehmen. Sollte eine solche Therapie in der interdisziplinären Tumorkonferenz empfohlen werden, erfolgt eine Anbindung im Marienkrankenhaus zur Vervollständigung der Therapie.

    Alternativ erhalten Sie den Beschluss der Konferenz schriftlich in Ihrem Arztbrief, wenn Sie die Weiterbehandlung heimatnah durchführen lassen möchten. Je nach Ihrem Wohlbefinden und der Art der vorgeschlagenen Therapie können solche Therapien oft auch ambulant durchgeführt werden.

  • Informationen für niedergelassene Kollegen

    Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen, um das bestmögliche Ergebnis für unsere gemeinsamen Patienten zu erzielen. Unsere primärern Ansprechpartner fungieren für Sie als zuweisende Ärzte als direkter Kontakt für die Anmeldungen Ihrer Patienten. Die engmaschige und persönliche Abstimmung des weiteren Behandlungskonzeptes mit Patiente und Zuweisenden ist dabei zentrales Anliegen unseres Konzeptes.

    Wir haben für Sie eine Ösophagus-Hotline eingerichtet. Hier erreichen Sie uns bei Fragen oder anderen Anliegen unter: Telefon +49 (0) 176 15460088 oder per E-Mail unter m.reeh@marienkrankenhaus.org


Wichtig: Wir bleiben in Kontakt

Nach Abschluss der stationären Behandlung erhalten Sie von uns sogenannte Nachsorgetermine. Sollten Sie sich nach der stationären Behandlung nicht ohnehin zur Verlaufskontrolle vorgestellt haben, kontaktieren wir Sie in der Regel das erste Mal vier Wochen nach der Operation. Im Anschluss erhalten Sie zu Beginn alle drei Monate einen Termin in unserer Speiseröhrensprechstunde, um eine bestmögliche Fortführung der Therapie zu gewährleisten. Wir unterstützen Sie beispielsweise zu Fragen der Ernährung, kontrollieren Blutwerte und den Gewichtsverlauf. Falls notwendig können Sie im Rahmen der Folgetermine erneut auf die Expertise unserer Ernährungsberatung oder Physiotherapie zurückgreifen.

Natürlich erfolgt parallel auch die interdiszplinäre Begleitung Ihrer onkologischen Therapie. Sollte diese nicht ohnehin am Marienkrankenhaus stattfinden, sondern bei externen Kolleg:innen, sichten und befunden wir beispielsweise die durchgeführten Computertomographien im Rahmen der Verlaufskontrollen. Falls notwendig erfolgt eine erneute Vorstellung Ihres Falles in unserer Tumorkonferenz, in der wie eine aktualisierte Empfehlung aussprechen.

Unabhängig hiervon sind unsere Ärzte durchgehend über die Hotline erreichbar und unterstützen Sie über den Krankenhausaufenthalt hinaus in allen Belangen, die mit Ihrer Erkrankung in Verbindung stehen.

Chirurgische Ambulanz (Haus 1, Bereich 5 , EG)

Die Besprechung Ihrer Befunde und die Operationsplanung finden in den Räumlichkeiten der chirurgischen Ambulanz statt. Hier findet die Sprechstunde für Tumoren der Speiseröhre und des Magens immer montags und mittwochs ab 15:00 Uhr statt. Diese finden Sie im Haus 1, Erdgeschoss. Bei dringlichen Anliegen gibt es die Möglichkeit auch außerhalb dieser Sprechstunden einen Termin für Sie zu vereinbaren.

Zur qualifizierten und umfassenden Beratung der Krebserkrankung benötigen wir aktuellen Unterlagen. Um unnötige Verzögerungen und Wiedervorstellungen zu vermeiden, bitten wir Sie, zum vereinbarten Termin in der Sprechstunde nachfolgende Unterlagen (falls bereits vorhanden) mitzubringen:

  • gültiger Überweisungsschein 
  • Entlassungs- und OP-Berichte von vorherigen Krankenhausaufenthalten in chronologischer Reihenfolge mit Auflistung bisher durchgeführter Therapiemaßnahmen mit Datum und Dosierungen
  • Histopathologischer Befundbericht
  • Bislang erfolgte Diagnostik (Endoskopie, Endosonographie)
  • Radiologische Aufnahmen auf CD sowie zugehörige schriftliche Befundberichte
  • Aktueller Medikamentenplan

Kontakt

Vereinbaren Sie eine Beratung mit unseren Experten, Rufen Sie direkt an unter der Ösopagus-Hotline unter 0176 / 15460088 oder schreiben Sie uns eine E-Mail.