Ausbildung für den Ernstfall

Hamburg, 28.1.2014

"Je realistischer wir üben können, desto besser sind wir in der Praxis", sagt Dr. Björn von Stritzky. Er ist Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Marienkrankenhaus Hamburg und Leiter der AG Notfallmanagement. Zusammen mit seinem Teamkollegen Kolja Bagdons bildet er die Mitarbeiter der Klinik für den Ernstfall aus. Mithilfe eines neu angeschafften realistischen und interaktiven Trainingsmodells, dem ALS-Simulator (Advanced Life Support), können nun eine ganze Reihe von erweiterten lebensrettenden Maßnahmen praktisch geübt werden.

Zusätzliche Geräte durch Spenden finanziert

Das durch Spenden finanzierte Projekt hat der Freundes- und Förderkreis am Marienkrankenhaus e. V. unterstützt. Diese Neuanschaffung im Wert von rund 26.000 Euro beinhaltet eine Reanimationspuppe inklusive neuer Software und einen zusätzlichen Atemweg-Trainer.

"Die Anschaffung von zusätzlichen Geräten ist im Krankenhausbudget nicht immer vorgesehen. Darüber hinaus stehen Krankenhäusern für Trainingsgeräte kaum Gelder zur Verfügung. Daher hat es sich unser Freundeskreis zur Aufgabe gemacht, dort zu helfen, wo die allgemeinen Mittel nicht ausreichen", sagt Egbert Diehl. Er ist Schatzmeister des Freundeskreises und treibt zusammen mit seinen Vorstandskollegen Projekte für die Kliniken und Mitarbeiter voran.

"Wir sind dem Freundeskreis für die Finanzierung sehr dankbar", sagt Kolja Badgons, der sich neben seiner Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger auf Reanimationsschulungen und Patientensimulationen spezialisiert hat. Durch den Simulator können verschiedene Szenarien zur Diagnosestellung und Behandlung von Patienten geübt werden. "So können wir alle kritischen Situationen am Simulator trainieren und die Mitarbeiter auf eben solche Situationen vorbereiten und ausbilden. Durch den Steuerungsmonitor simulieren wir bestimmte EKG-, Blutdruck- und Sauerstoffwerte, um die Schulungsteilnehmer im Training zusätzlich unter Stress zu setzen. Dies gibt uns die Möglichkeit, Ausnahmesituationen in einer geschützten Umgebung zu erleben – und das völlig gefahrlos für die uns anvertrauten Patienten. Unsere neue 'Püppi' ist damit hervorragend für die Ausbildung von komplexen erweiterten lebensrettenden Maßnahmen geeignet", so Bagdons weiter.

Die Mitglieder des Freundeskreises kamen bereits in den Genuss, den neuen Simulator zu testen. Bei einem speziellen Training konnten sie sich von der Funktionsfähigkeit und den Möglichkeiten überzeugen und gleichzeitig ihr Wissen über Erste-Hilfe-Maßnahmen auffrischen.