Eine seltenere Tumorentität

Tumore von Harnleiter- und Nierenbecken (Urothelkarzinome) sind meistens bösartige Geschwulste, die von der Schleimhaut des Harnleiters oder Nierenbeckens ausgehen. Tumore des oberen Harntrakts sind insgesamt eher selten und stellen lediglich circa acht Prozent aller Urothelkarzinome beim Menschen dar. Häufig sind eher ältere Menschen betroffen, die Erkrankung kann aber auch beim jüngeren Menschen auftreten. Insgesamt werden bei einer hohen Anzahl der Patienten mit einem Urothelkrazinom des oberen Harntrakts gleichzeitig oder im Laufe der Erkrankung auch Blasentumore diagnostiziert. Dies liegt an der gleichen Schleimhaut, die den oberen Harntrakt und die Blase auskleidet.

Symptome

Die meisten Tumore bereiten lange Zeit keine Beschwerden und bleiben daher unbemerkt. Ein wichtiges Symptom kann sein: Blut im Urin ohne Schmerzen. Wie für alle Tumorerkrankungen gilt: Je früher der Tumor diagnostiziert wird, desto besser kann er behandelt werden und desto besser sind die Heilungschancen

Diagnostik und Behandlung

Wir bieten Ihnen das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie von Tumoren des oberen Harntrakts einschließlich begleitender multimodaler Therapieansätze auf höchstem medizinischem Niveau mit modernsten Techniken an:

  • Diagnostische Endoskopie des oberen Harntrakts: Ureterorenoskopie (URS) mit optischer Unterstützung durch Narrow-Band Imaging (NBI)
  • Minimal-invasive, endoskopische Tumortherapie mittels Ureterorenoskopie (URS) oder perkutanem Zugang (PCN) einschließlich Narrow-Band Imaging (NBI)-Diagnostik
  • Endoskopische Biopsie, Tumorresektion und Laserabtragung
  • Instillationstherapie mit zytotoxischen Medikamenten oder Immuntherapeutika
  • Offene, DaVinci-Roboter-assisitierte sowie klassisch laparoskopische radikale Nephroureterektomie mit Blasenmanschettenentnahme (= Totalentfernung des betroffenen oberen Harntrakts) und Lymphknotenentfernung
  • Harnleiter-Teilentfernung und Neueinpflanzung
  • Multimodale Therapieoptionen mit perioperativer Chemotherapie

Leider ist in einer Vielzahl der Fälle bei dieser Erkrankung eine Totalentfernung von Niere, Harnleiter und der Mündungsstelle des Harnleiters in der Blase (Blasenmanschette) erforderlich. Die Mehrzahl der Operationen können wir besonders schonend und präzise minimal-invasiv mit dem DaVinci-Roboter-OP-System oder minimal-invasiv klassisch laparoskopisch durchführen. Moderne, organ-erhaltende OP-Methoden haben zuletzt aber an Bedeutung gewonnen.

In unserer Sprechstunde besprechen wir mit Ihnen sowie Ihren Zu- und Angehörigen die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Ziel ist es eine individuelle Therapieplanung vorzunehmen, wobei wir Ihre Befunde und persönliche Situation einbeziehen. Die oberste Priorität hat die Heilung der Tumorerkrankung.

Ihre Experten

Unser Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Rink ist einer von Deutschlands führenden Experten für Urothelkarzinome.

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