Wird der Krebs mein ganzes Leben verändern?

Darmkrebs ist eine der häufigsten Tumorarten und mit vielen Ängsten verbunden: Wie sind die Heilungsaussichten? Bekomme ich einen künstlichen Darmausgang? Wie lange dauert eine Chemotherapie? Was kommt nach einer Operation auf mich zu? Im Marienkrankenhaus Hamburg beantworten wir Ihre Fragen und bieten Ihnen eine individuelle Behandlung und Begleitung. Dafür steht Ihnen ein fachübergreifendes Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie den verschiedensten Therapeutinnen und Therapeuten zur Seite.

Symptome

Das Risiko für Darmkrebs steigt nach dem 40. Lebensjahr deutlich an. Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso höher ist die Heilungschance. Die häufigsten Symptome für Darmkrebs sind wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen, verbunden mit häufigem Stuhldrang. Dazu kommen Müdigkeit, ein deutlich spürbarer Leistungsabfall, Gewichtsabnahme und eventuell eine spürbare Verhärtung im Bauchraum. Auch wenn die Lymphknoten über einen längeren Zeitraum angeschwollen sind, sollten Sie eine Onkologin oder einen Onkologen aufsuchen.

Diagnostik

Moderne Diagnostikverfahren geben Ihnen die Sicherheit, dass wir Art und Umfang der Erkrankung genauestens bestimmen und die geeignete Behandlung festlegen können. Krebs ist nicht gleich Krebs, sondern immer individuell!

Mit Hilfe der Endosonografie wird zum Beispiel beim Enddarmkrebs zunächst der Tumor eingehend beurteilt. Im fortgeschrittenen Stadium kann durch eine Vorbehandlung mit örtlicher Bestrahlung und anschließender Chemotherapie eine Tumorverkleinerung ermöglicht werden. Das verbessert die Chance einer erfolgreichen Operation.

Behandlung

Je nach Stadium der Erkrankung kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht. Sie richten sich auch nach dem Alter und der körperlichen Verfassung der Patientin oder des Patienten. In jedem Fall erhalten Sie bei Darmkrebs eine Ernährungsberatung und – sofern ein künstlicher Ausgang notwendig ist – eine Betreuung durch unsere Stoma-Therapeutinnen und Therapeuten. Besonders wichtig ist uns die psychoonkologische Begleitung, um Patientinnen und Patienten Ängste zu nehmen und ihre seelische Stabilität zu erhalten.

Zwei lächelnde Pflegekräfte stehen in einem Krankenhausflur und halten Dokumente in der Hand.

Behandlungsverfahren

1. Operation

Die wichtigste Behandlungsmethode bei Darmkrebs ist die operative Entfernung des Tumors. Sie ist umso erfolgreicher, je früher der Tumor erkannt wird. Bei sehr früh erkannten Fällen reicht zumeist eine operative Versorgung ohne weiterführende Therapien aus.

Bei der Operation wird der Tumor mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum umgebenden gesunden Gewebe mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt. Die verbliebenen Darmenden werden wieder zusammengenäht. Der Verlust eines Darmanteils ist in der Regel kein Problem, da der verbliebene Rest die Funktion vollständig übernehmen kann. Soweit möglich, streben wir aber eine organerhaltende Operation an.

2. Bestrahlung

Eine Bestrahlung wird nur beim Enddarmkrebs angewendet. Sie wird als Kurzzeitbestrahlung alleine oder in Kombination mit einer Chemotherapie über mehrere Wochen durchgeführt. Eine Behandlung vor der Operation (neoadjuvante Therapie) hat den Sinn, den Tumor zu verkleinern und das Risiko des Wiederauftretens eines Tumors zu verringern.

Eine Bestrahlung nach der Operation soll ebenfalls das Risiko einer Neubildung von Tumorzellen senken. Dabei wird bei der Bestrahlung streng darauf geachtet, dass die umgebenden Organe möglichst wenig mit Strahlen belastet werden, um Schäden zu vermeiden.

3. Chemotherapie

Bei fortgeschrittenen Stadien des Dickdarmkrebses besteht die Gefahr, dass sich bereits einzelne Krebszellen im Körper verteilt haben. Aus diesen Mikro-Metastasen können sich später Tochtergeschwülste entwickeln. Um dies zu verhindern, wird die adjuvante Chemotherapie in bestimmten Stadien risikoabhängig für drei oder sechs Monate durchgeführt.

Bei einer Chemotherapie erhält die Patientin oder der Patient Medikamente (Zytostatika), die als Infusion oder in Tablettenform in den Körper eingebracht werden. Diese greifen die Krebszellen in bestimmten Phasen der Zellteilung an und zerstören sie. Das genaue Nebenwirkungsprofil dieser Medikamente und spezielle Verhaltensmaßnahmen während der Chemotherapie werden in einem ausführlichen Gespräch erläutert.

Neben der adjuvanten Chemotherapie gibt es auch die neoadjuvante Chemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Enddarmkrebs, die in Abhängigkeit des Tumorstadiums alleine oder in Kombination mit einer Strahlentherapie angewendet wird. Ziel ist hierbei, das Risiko eines Tumorrezidivs zu vermindern. Im Falle einer sogenannten kompletten Remission (der Tumor ist nicht mehr nachweisbar) kann unter Umständen auf die Operation verzichtet werden.

Ihre Experten

Eine Person in Handschuhen hält ein medizinisches Endoskop in einer klinischen Umgebung.

Spezialisiertes Darmzentrum – gemeinsam für Ihre Gesundheit

In unserem spezialisierten Darmzentrum arbeiten alle Fachbereiche, die sich mit dieser Krebserkrankung befassen, interdisziplinär zusammen. Durch den engen fachlichen Austausch sind wir immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und können eine ganzheitliche Versorgung gewährleisten.

Eine medizinische Fachkraft in Schutzkleidung hält ein Endoskop und arbeitet an einem Patienten.

Risiko vermeiden – rechtzeitig zur Vorsorge

Darmkrebs kann frühzeitig erkannt werden. Deshalb sind Vorsorgemaßnahmen wie eine regelmäßige Darmspiegelung besonders wichtig. Worauf Sie grundsätzlich achten sollten: Eine abwechslungsreiche Ernährung mit wenig Fertigprodukten und die Vermeidung von Übergewicht sind die beste Strategie, um gar nicht erst krank zu werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Lächelnde Person in blauer Arbeitskleidung, die an einem Tisch mit medizinischen Materialien arbeitet.
Klinik für Hämatologie und Onkologie

In unserer Klinik für Hämatologie und Onkologie liegt der Schwerpunkt auf der hochmodernen Diagnostik und Therapie bösartiger Tumorerkrankungen.

Lächelnder Mann in blauer Arbeitskleidung steht in einem hellen Flur.
Unser Pflegekonzept

Die Qualität der Pflege hat im Marienkrankenhaus Hamburg einen hohen Stellenwert. Unsere Pflegefachkräfte versorgen Patientinnen und Patienten nicht nur kompetent, sondern auch mit Verständnis und Mitgefühl.