Abgestimmte Behandlung aus einer Hand
Seit 2008 versorgt das Marienkrankenhaus hörgeschädigte Menschen mit Cochlea-Implantaten. Dabei finden sowohl die Diagnostik, die stationäre operative Versorgung als auch die anschließende ambulante Rehabilitation mit pädagogischer und technischer Betreuung im Marienkrankenhaus statt. Viel Wert legen die Spezialistinnen und Spezialisten im Hamburger Cochlea-Implantat-Zentrum auf eine individuelle, ganzheitliche Behandlung aus einer Hand.

„Dank der engen Zusammenarbeit unseres interdisziplinären Teams können wir eine umfassende Versorgung gewährleisten. Diese findet wohnortnah statt und ist in den Alltag unserer Patienten eingebettet.“
– Dr. med. Christoph OidtmannLeitender Oberarzt und Sektionsleiter
„Der erste Schritt zu einem Implantat ist die gründliche Diagnostik“, erklärt der Experte. „Hierzu gehören neben dem Hör- und Sprachverständlichkeitstest, die wir in unserer Audiometrie am Marienkrankenhaus durchführen, auch spezielle Röntgenuntersuchungen.“ Ebenso wichtig sind ausführliche Beratungsgespräche, in die auch die Familie einbezogen wird. „Hilfreich ist der Austausch mit einem bereits operierten Patienten, der aus erster Hand konkrete Fragen zum Umgang mit dem Implantat beantwortet.“
Entscheidet sich die Patientin oder der Patient für den Eingriff, wird das Implantat in einer etwa zweistündigen Operation hinter dem Ohr eingesetzt. Dank des technischen Fortschritts und der Entwicklung schonender Operationsverfahren hat sich die Chance auf einen Erhalt der natürlichen Sinnesfunktion stark erhöht. Eine Schädigung der sensiblen Haarzellen im Innenohr beim Einführen der Elektroden in die Hörschnecke ist äußerst selten.
Hören neu lernen – in der Rehabilitation
Nach einem kurzen stationären Aufenthalt und einer vier- bis sechswöchigen Pause, in der das Implantat einheilt, folgt die Rehabilitation. Die Besonderheit: Anders als bei einem Hörgerät muss das Hören mit dem Cochlea-Implantat neu erlernt werden. Die Feinabstimmung des Sprachprozessors gehört ebenso zur Rehabilitation wie spezielle Hörübungen und eine begleitende Beratung. Dr. Oidtmann: „Die differenzierte Einstellung des Prozessors ermöglicht auch ein zunehmend differenziertes Hören. Teil des Hörtrainings sind deshalb Geräusch- und Sprachlauterkennungsübungen, Richtungshören und Telefontraining.“
Eventuelle Stagnationen im Lernprozess werden im Rahmen einer begleitenden Beratung geklärt. „Die individuelle und nachhaltige Betreuung der Patienten durch ein kompetentes Team aus Medizinern, Hörgeschädigten-Pädagogen und technischem Fachpersonal gehört zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren eines Cochlea-Implantats“, so der HNO-Experte. „Auch wenn kein hundertprozentiges Hörvermögen wiedererlangt wird, bietet dieses Hilfsmittel schwerhörigen Menschen eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität“.

Wir sind zertifiziert
Unsere HNO-Klinik ist eine anerkannte CI-versorgende Einrichtung. Wir bieten umfassende Betreuung für Menschen mit Cochlea-Implantaten – von der Beratung bis zur Nachsorge.
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