Obstruktive Schlafapnoe – wenn der Atem aussetzt

Sie fühlen sich morgens unausgeschlafen, erschöpft und wenig leistungsfähig? Nächtliche Atemaussetzer bei obstruktiver Schlafapnoe können den Alltag stark beeinträchtigen und ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Eine neuartige Therapie der schlafbedingten Atmungsstörung im Marienkrankenhaus Hamburg kann Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Was ist die Inspire Therapie?

Die Inspire Therapie mit dem Zungenschrittmacher ist eine klinisch erprobte Methode zur Behandlung mittlerer bis schwerer Schlafapnoe (15–65 Atemaussetzer pro Stunde). Bereits über 100.000 Betroffene weltweit profitieren von dieser Therapie. Sie wird von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung als Zweitlinien-Therapie empfohlen, wenn herkömmliche Ansätze nicht ausreichen und keine anatomischen Besonderheiten vorliegen.

Wer ist für die Inspire Therapie geeignet?

Die Inspire Therapie ist für Betroffene geeignet,

  • die unter einer mittleren bis schweren obstruktiven Schlafapnoe leiden,
  • bei denen eine CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure) nicht ausreichend wirkt oder denen die Maske Probleme bereitet,
  • die nicht stark übergewichtig sind (der BMI sollte nicht über 35 sein),
  • die nicht unter schweren neuromuskulären Erkrankungen leiden,
  • die unter keinen anderen Schlaferkrankungen wie z.B. Narkolepsie leiden.

Ein Expertenteam aus der Schlafmedizin und HNO-Heilkunde entscheidet, welche Behandlungsmethode für Sie geeignet ist.

Wie funktioniert die Inspire Therapie?

Das Inspire Therapie-System besteht aus einem Atemsensor und einer Stimulationselektrode, die von einem kleinen Generator gesteuert wird. Es überwacht den Atemrhythmus im Schlaf und passt sich der natürlichen Atemfrequenz an. Während der Einatmung stimuliert eine Elektrode den Zungennerv (Nervus hypoglossus), sodass die Zungenmuskulatur aktiv bleibt. Dadurch wird verhindert, dass die Zunge im Schlaf erschlafft, zurückfällt und die Atemwege blockiert. So bleibt die Luftzufuhr zur Lunge frei.

Vor dem Schlafengehen wird das Inspire System bequem per Fernbedienung aktiviert und am Morgen wieder ausgeschaltet. Dadurch treten Atemaussetzer sowie weitere Symptome der obstruktiven Schlafapnoe, wie Schnarchen, deutlich seltener auf.

Wie verläuft die Inspire Therapie?

Die Behandlung mit der Inspire Therapie läuft in vier eng aufeinander abgestimmten Phasen ab, um den Betroffenen den optimalen Therapieerfolg zu ermöglichen.

1. Voruntersuchung

Eine speziell geschulte Fachkraft berät Sie in einem Erstgespräch in unserer Zungenschrittmachersprechstunde. Mit Hilfe einer speziellen schlafmedizinischen Untersuchung wird Ihre Eignung für die Therapie überprüft. Ist die Untersuchung erfolgreich, wird ein Termin für die Implantation des Zungenschrittmachers vereinbart.

2. Implantation

Das Inspire System wird Ihnen während eines kurzen stationären Aufenthalts von 3 bis 5 Tagen in unserem spezialisierten Behandlungszentrum eingesetzt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose minimal-invasiv, das heißt nicht über eine Operation mit großer Wundöffnung, sondern über lediglich zwei kleine Schnitte an Hals und Brustkorb. Noch am Tag der Implantation können Sie in der Regel normal essen und sprechen. Die vollständige Einheilung des Systems dauert etwa 2 bis 4 Wochen.

3. Aktivierung

Sobald der Zungenschrittmacher vollständig eingeheilt ist, folgt die individuelle Therapieanpassung. In diesem Schritt wird der Zungenschrittmacher mit Werten aktiviert, die auf Sie abgestimmt sind. Sie erhalten eine umfassende Einführung in die Bedienung des Inspire Systems. Sie können den Zungenschrittmacher über eine Fernbedienung abends ein- und morgens wieder ausschalten, die Stimulation anpassen und sich langsam an das neue System gewöhnen. Die meisten Patientinnen und Patienten benötigen ein paar Nächte, um sich an das Inspire System zu gewöhnen und bemerken dann nichts mehr von der Stimulation. Nach der Eingewöhnungsphase wird das Inspire System über eine ambulante Schlafmessung (Polygrafie) überprüft und bei Bedarf nachjustiert.

4. Nachsorge

Die Nachsorge erfolgt einmal jährlich. Bei der ausführlichen Kontrolle werden Batteriestatus und Nutzung des Inspire Systems überprüft und die Therapie gegebenenfalls angepasst.

Wie wirkt die Inspire Therapie?

Die Wirksamkeit der Inspire Therapie wurde in Studien hinreichend belegt.

  • 79 Prozent Reduktion der nächtlichen Atemaussetzer durch den Zungenschrittmacher von Inspire. Die Lebens- und Tagesaktivität der Betroffenen verbessert sich nachweislich.
  • 90 Prozent der Partnerinnen und Partner berichten von keinem oder nur noch leichtem Schnarchen.
  • 94 Prozent der Betroffenen geben an, mit der Inspire Therapie zufrieden zu sein.
  • 80 Prozent der Betroffenen nutzen das Inspire Therapie System konsequent jede Nacht.

Weitere Informationen über die obstruktive Schlafapnoe und die Inspire Therapie erhalten Sie unter: www.inspiresleep.de

Der Zungenschrittmacher im Video

Illustration eines Mann, der mit geschlossenen Augen auf einem Bett liegt, ein Schlauch führt von seinem Hals zu einem grünen Punkt in seinem Brustbereich.

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