Spezialendoskopie für schwer erreichbare Regionen

Der Dünndarm ist mehrere Meter lang – und mit herkömmlicher Endoskopie kaum vollständig einsehbar. Die Doppelballon-Enteroskopie (DBE) ermöglicht erstmals eine systematische Untersuchung des gesamten Dünndarms. Sie wird eingesetzt, wenn Beschwerden oder Blutungen aus diesem sonst schwer zugänglichen Bereich vermutet werden.

Wie funktioniert die Untersuchung?

Die DBE arbeitet mit einem speziellen Endoskop und einem Überrohr – beide mit aufblasbaren Ballons ausgestattet. Durch abwechselndes Aufblasen und Vorschieben „arbeitet“ sich das System schrittweise durch den Dünndarm. So kann der gesamte Dünndarm Stück für Stück entfaltet und begutachtet werden.

Je nach Befund erfolgt der Zugang entweder über den Mund (orale Enteroskopie) oder den After (anale Enteroskopie) – oder bei Bedarf sogar über beide Wege.

Was kann untersucht oder behandelt werden?

Die Doppelballon-Enteroskopie kommt insbesondere zum Einsatz bei:

  • unklaren Blutungen aus dem Dünndarm
  • chronischer Blutarmut ohne erkennbare Ursache
  • Verdacht auf Dünndarmtumoren oder Polypen
  • entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn)
  • Entfernung von Fremdkörpern oder Polypen

Diagnose und Therapie in einem

Neben der genauen Darstellung können auch gezielt Gewebeproben entnommen, Blutungen gestillt oder Engstellen erweitert werden. Die DBE ist also nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch einsetzbar.

Aufwendig – aber wertvoll

Die Untersuchung dauert meist deutlich länger als eine normale Magen- oder Darmspiegelung – etwa 60 bis 90 Minuten – und wird unter Sedierung oder in Kurznarkose durchgeführt. Trotz des höheren Aufwands bietet sie enorme Vorteile, wenn andere Methoden an ihre Grenzen stoßen.

Schonend, gezielt, wegweisend

Die Doppelballon-Enteroskopie ist ein hochspezialisiertes Verfahren, das in erfahrenen Zentren durchgeführt wird. Sie gilt heute als Goldstandard bei unklaren Erkrankungen des Dünndarms – und eröffnet neue Wege für Diagnose und Therapie in einem besonders sensiblen Bereich.

Ein Arzt in Schutzkleidung führt eine Endoskopie durch, während eine weitere Person im Vordergrund zu sehen ist.

Moderne Diagnostik

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Ihre Experten

Ein Arzt in blauer Schutzkleidung hält ein Endoskop und steht vor medizinischen Geräten und einem Monitor.
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