Der Verlust der Erinnerung lässt sich verzögern

Dementielle Erkrankungen sind Erkrankungen des Gehirns, die schleichend beginnen und fortschreiten. Betroffene haben zunehmend Probleme mit dem Gedächtnis, der Orientierung und der Sprache. In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen betroffen. Die häufigste Form ist die Alzheimerdemenz.

Symptome

Zu Beginn verschlechtert sich vor allem das Kurzzeitgedächtnis und es treten Konzentrations- und Sprachstörungen auf. Mit der Zeit verstärken sich die Symptome: Die Orientierung geht verloren, Alltagsaufgaben fallen schwerer, und die Körperpflege wird vernachlässigt. Auch Schluckstörungen und ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus können auftreten. Da sich die Krankheit schleichend entwickelt, bleibt sie oft lange unbemerkt.

Ursachen

Dementielle Erkrankungen entstehen durch Veränderungen im Gehirn, die zum Absterben von Nervenzellen führen. Der natürliche Alterungsprozess, Durchblutungsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen können das Risiko erhöhen.

Diagnostik

Für eine sichere Diagnose werden verschiedene Untersuchungen kombiniert:

  • Neurologische und internistische Untersuchungen
  • Untersuchung der Gedächtnisfunktionen und Orientierung 
(z. B. Mini-Mental-Status-Test und Demenz-Detektion DemTect)
  • Bildgebende Verfahren des Kopfes wie Computertomografie (cCT) oder Magnetresonanztomografie (cMRT) zur Darstellung von Hirnveränderungen
  • Zusätzliche Laboruntersuchungen (z. B. Vitamin B12-Konzentration, Folsäurewert, Schilddrüsenhormone)
  • Wenn notwendig, Entnahme von Nervenwasser (Liquorentnahme)

Behandlung

Da derzeit eine Heilung der Demenzen nicht möglich ist, besteht die Behandlung in der Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung durch gezielte Maßnahmen.

  • Aktivierende Pflege, mit Einbeziehung der vorhandenen Fähigkeiten
  • Gedächtnistraining und Biografiearbeit
  • An der Lebenswelt des Patienten orientierte Kommunikation (Validation)
  • Tagesstrukturierende Maßnahmen
  • Medikamentöse Therapie
  • Unterstützung von Zu- und Angehörigen durch Beratung unseres Sozialdienstes sowie speziell geschulter Demenzberaterinnen und -beratern
Eine junge Frau und eine ältere Frau sitzen nah beieinander und lächeln sich freundlich an. Die jüngere Frau legt ihren Arm um die ältere Frau.

Spezielle Betreuung: Die Geriatrie 4 für Demenzkranke

Ein Klinikaufenthalt kann für Demenzkranke mit Ängsten verbunden sein. Deshalb benötigen sie eine besonders einfühlsame und fachgerechte Betreuung. In der speziell ausgerichteten Station erhalten Betroffene eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Versorgung in einem sicheren Umfeld.

  • Professionelle Betreuung in einem patientengerechten Umfeld
  • Spezielles Architektur- und Farbkonzept für Orientierung und Sicherheit
  • Behandlung durch kompetent geschultes Personal
  • Konstantes Fachkräfteteam aus Medizin, Pflege und Therapie
  • Unterstützung durch Ehrenamtliche (Demenzlotsinnen und Demenzlotsen)
  • Hilfe und Beratung für Zu- und Angehörige durch einen Sozialdienst (etwa Pflegestufenanträge, Vollmachten, Kurzzeitpflege, Heimunterbringung, Pflegedienste und mehr)

Unser Ziel ist eine einfühlsame und fachkundige Behandlung. Wir lindern Symptome, fördern die Heilung akuter Erkrankungen und bieten eine altersmedizinische Therapie mit rehabilitativem Ansatz. Zudem beraten und begleiten wir Zu- und Angehörige professionell.

Zwei Frauen stehen sich gegenüber, eine lächelt freundlich, während die andere sie ansieht.

Einfühlsame Betreuung durch Demenzlotsen

Unsere ehrenamtlich tätigen und speziell ausgebildeten Demenzlotsen unterstützen Patientinnen und Patienten sowie Zu- und Angehörige von Demenzkranken. Sie begleiten Betroffene zu Untersuchungen und Therapien, sie hören zu, lesen vor und erledigen unter anderem Besorgungen. Für das Projekt Demenzlotsen wurde das Marienkrankenhaus bereits mehrfach ausgezeichnet.

Ihre Experten

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