Unser Ziel: ein anfallfreies Leben
Die Epilepsie ist eine sehr häufige Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu einer Übererregbarkeit von Nervenzellen führt. In diesem Rahmen kommt es zu epileptischen Anfällen. Unterschieden werden dabei zwei Hauptformen: Zum einen gibt es die genetischen Epilepsien, die überwiegend im jüngeren Lebensalter beginnen. Im fortgeschrittenen Alter finden sich dann häufiger die sogenannten fokalen Epilepsien, die Folge von anderen Hirnerkrankungen (z.B. Schlaganfall, entzündliche Hirnerkrankung) sind. Epilepsien lassen sich in der Regel sehr gut medikamentös behandeln, wobei häufig auch langjährige Anfallsfreiheit erreicht werden kann.
Symptome
Epileptische Anfälle können sehr vielgestaltig sein, da diese von verschiedenen Hirnregionen ausgelöst werden. Nicht immer handelt es sich um sogenannte tonisch-klonische Anfälle (Grand-Mal). Prinzipiell kann es sich bei jedem gleichartig wiederkehrenden Symptom bzw. bei jeder gleichartig wiederkehrenden Symptomabfolge um epileptische Anfälle handeln. So gibt es Ereignisse mit einer nur kurzen Sprachstörung, andere gehen mit einer Missempfindung oder einer kurzen Abwesenheit einher.
Ursachen
Ursache für das Auftreten einer Epilepsie ist eine Funktionsstörung des Gehirns, die dazu führt, dass die Nervenzellen unkontrolliert Impulse freisetzen und sich entladen. Damit werden epileptische Anfälle ausgelöst. Bei der fokalen Epilepsie können Erkrankungen wie etwa Schlaganfälle und auch Verletzungen wie ein Schädel-Hirn-Trauma ursächlich sein.
Diagnostik
Im Marienkrankenhaus Hamburg steht ein breites Spektrum an Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Neben laborchemischer Diagnostik zur Spiegelbestimmung der der anfallssupprimierenden Medikamente verfügen wir auch über eine Video-EEG-Diagnostik (Elektroenzephalogramm). Damit werden die Hirnströme gemessen, um Funktionsauffälligkeiten darzustellen. In besonderen Fällen sind spezielle EEG-Ableitungen wie ein EEG nach Schlafentzug oder ein Langzeit-EEG über 24 bis 72 Stunden notwendig. Auch diese Untersuchungen werden im Marienkrankenhaus angeboten. In Kooperation mit der radiologischen Abteilung des Krankenhauses führen wir bei Bedarf eine Epilepsie-orientierte Feinschicht-MR-Bildgebung durch, die wir zusätzlich digital nachbearbeiten können, um auch kleine – mit dem Auge nicht sichtbare – Veränderungen nachzuweisen.
Behandlung
Als Therapie wird zunächst eine medikamentöse Einstellung mit anfallshemmender Medikation begonnen bzw. angepasst. Dabei kann es notwendig werden, auch mehrere Präparate gleichzeitig einzusetzen. In einigen Fällen kann ebenfalls ein operativer Eingriff zur Heilung führen, in dem das epileptische Gewebe entfernt wird.
Die Behandlung erfolgt bei uns als Epilepsie-Komplexbehandlung. Dies ist eine speziell auf Sie zugeschnittene, fachübergreifende Therapie, bei der Sie sich mindestens acht Tage in stationärer Behandlung befinden. Wir kümmern uns dabei um eine Optimierung der medikamentösen Therapie, um einerseits epileptische Anfälle, andererseits auch Nebenwirkungen der Medikamente so weit wie möglich zu reduzieren. Ziel ist idealerweise eine andauernde Anfallsfreiheit.
Zudem steht eine Verbesserung eventueller Einschränkungen im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung im Fokus, seien es Lähmungen, Störungen der Sprache oder neurologische Erkrankungen. Je nach Beschwerdeprofil werden Sie dabei durch unsere Logopädinnen und Logopäden sowie unsere Ergo- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten mitbehandelt, wobei auch Gruppentherapien zum Angebot zählen. Psychologinnen und Psychologen untersuchen Ihre Gedächtnisleistung (auch im Zusammenhang mit Epilepsie-Medikamenten) und unterstützen Sie bei der Krankheitsbewältigung.
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In unserer Klinik für Neurologie werden sowohl akute als auch chronische Erkrankungen des Nervensystems gründlich untersucht und behandelt.

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Die Qualität der Pflege hat im Marienkrankenhaus Hamburg einen hohen Stellenwert. Unsere Pflegefachkräfte versorgen Patientinnen und Patienten nicht nur kompetent, sondern auch mit Verständnis und Mitgefühl.