Wenn jeder Schritt Schmerzen bereitet
Im Laufe des Lebens erträgt der Fuß Schritt für Schritt hohe Belastungen. Schlechtes und zu enges Schuhwerk tut das Seine dazu. Mit der Zeit verändert sich die Fußform und auch die Zehenstellung wandelt sich in einem langsam voranschreitenden Prozess. Irgendwann entstehen chronische Schmerzen, die mit einer konservativen Behandlung, also Schmerzmitteln, Schienen oder physiotherapeutischen Anwendungen, nicht mehr zu beheben sind. Häufigste Ursachen für degenerativ bedingte Fußschmerzen sind Hallux Valgus (Ballenzeh) und Hammer- oder Krallenzehbildung.
Diagnostik
Von wesentlicher Bedeutung ist die eingehende Analyse der Fehlbildung des gesamten Fußes, da oft begleitende Probleme wie zum Beispiel ein Spreizfuß, Plattfuß oder auch Fehlstellungen des Rückfußes bestehen. Oft entsteht gleichzeitig eine Hammer- oder auch Krallenzehen-Fehlbildung der benachbarten Zehen. Hier ist zunächst der zweite Zeh, dann auch der dritte und vierte betroffen. Typisches Begleitproblem stellt der sogenannte Clavus dar, im Volksmund Hühnerauge genannt. Im Frühstadium können auch hier schonende Kapsel- und Sehneneingriffe das Problem beheben. Der Zeh findet danach wieder ausreichend Platz im normalen Konfektionsschuh.
Vor der Behandlung empfiehlt sich auch eine Pedografie (Messung der Druckverteilung unter dem Fuß) und eine Ganganalyse, um die Veränderungen gezielt behandeln zu können. Wenn der Schmerz die Lebensqualität zunehmend einschränkt und kein reguläres Konfektionsschuhwerk mehr getragen werden kann, sollte ein operativen Korrektur ernsthaft diskutiert werden.
Operation
Im Marienkrankenhaus Hamburg stehen verschiedene operative Techniken zur Auswahl, wobei der Grad der Ausprägung des Hallux Valgus die Methode bestimmt. Je weiter die Veränderung vorangeschritten ist, umso aufwändiger ist die erforderliche Rekonstruktionstechnik. Gelenkerhaltende Eingriffe bieten die besten Resultate mit sehr guter Belastungsfähigkeit und gutem funktionellem Ergebnis.
Isolierte Weichteileingriffe, gegebenenfalls mit Glättung eines störenden Knochenvorsprungs, sind bei gering ausgeprägten Fehlstellungen ohne bestehende Arthrose möglich.
Achsumstellungen / Verschiebungen im Bereich des Mittelfußknochens werden mit Weichteilkorrekturen kombiniert und erfordern ebenfalls das Abtragen des Knochenvorsprungs (Pseudoexostose). Das Zehengrundgelenk muss auch hier noch gut beweglich sein und sollte frei von Schmerzen und vorangeschrittener Arthrose sein.
Neuformungen der Gelenkoberfläche (Resektionsarthroplastiken) erfordern die Entfernung von einem verschlissenen Teil des Gelenks, wobei auch hier die Kapselplastik und Knochenabtragung kombiniert werden. Eine grobe Fehlstellung und eine deutliche Arthrose sind die Ausgangssituation vor der Operation.
Nachbehandlung: jeder Schritt zählt
Je nach Ausmaß des Eingriffes gestaltet sich auch die Nachbehandlung. Die verschiedenen Techniken verlangen in der Regel eine Teilbelastung des Fußes über zwei bis sechs Wochen. Diese kann in einem Vorfuß-Entlastungsschuh erfolgen, wodurch die Patientinnen und Patienten gut mobil sind. Die Kosten des Eingriffes sowie auch des Vorfuß-Entlastungsschuhs werden von den gesetzlichen und privaten Kassen getragen.

Moderne OP-Säle
Der Zentral-OP im Marienkrankenhaus Hamburg bietet beste Voraussetzungen für die sichere und moderne Patientenversorgung. Dank seines hohen medizintechnischen und hygienischen Standards gilt der 2016 eröffnete OP mit insgesamt neun Sälen als fortschrittlichster in der Hansestadt.
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Dr. med. Roman Feil
Chefarzt
Orthopädie, Unfallchirurgie

Dr. med. Christoph von Domarus
Leitender Oberarzt
Orthopädie, Unfallchirurgie
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