Schonende Versorgung für Sicherheit und Stabilität
In unserer Klinik für Wirbelsäulenchirurgie liegt der Schwerpunkt auf der minimal-invasiven Behandlung von Wirbelbrüchen – unabhängig davon, ob sie durch Unfälle, Osteoporose oder Metastasen verursacht wurden. Selbst bei hochinstabilen Frakturen können wir dank unserer langjährigen Erfahrung von über 20 Jahren sichere und schonende Eingriffe anbieten, auch bei älteren oder vorerkrankten Patientinnen und Patienten.
Warum minimal-invasive Technik?
Ein schonendes Operationsverfahren hat besonders in der Wirbelsäulenchirurgie enorme Vorteile.
- Perkutane Stabilisierung: Über winzige Hautschnitte setzen wir Stabilisierungssysteme ein, die Wirbelkörper präzise fixieren – ohne große Gewebetraumata.
- Geringe Belastung: Der Eingriff dauert oft nur 25 Minuten und erfordert keine langen Narkosezeiten.
- Schnelle Mobilisation: Patienten können bereits am OP-Tag aufstehen, was Komplikationen wie Thrombosen oder Lungenentzündungen vorbeugt.
Besonders wichtig ist uns der enge interdisziplinäre Austausch. In enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Onkologie, Radiologie und Geriatrie stimmen wir die Behandlung individuell auf die jeweilige Erkrankung und die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten ab. So können wir auch in komplexen Fällen eine bestmögliche Versorgung gewährleisten.

Das sind die häufigsten Rückenprobleme
Im Folgenden führen wir einige typische Probleme an Rücken und Wirbelsäule auf, die operativ behandelt werden können. Die Entscheidung zu einem entsprechenden Eingriff wird selbstverständlich individuell im ausführlichen Gespräch zwischen Patientin und Patient sowie Ärztin und Arzt getroffen.
Bandscheibenvorfall
Im Laufe des Lebens verändert sich die Beschaffenheit des Bandscheibengewebes. Diese ist den mechanischen Belastungen nicht mehr in jedem Fall gewachsen, so dass es zu einer Vorwölbung des Gewebes oder aber auch zum Austreten des Bandscheibenkerns in Richtung Nervenstrukturen kommen kann. Das kann starke Schmerzen verursachen, die letztendlich auch von Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungen begleitet werden können.
Die meisten Bandscheibenvorfälle können konservativ gut behandelt werden. Tritt aber unter der krankengymnastischen Übungsbehandlung und physikalischen Therapie über längere Zeit keine Besserung ein, ist ein operativer Eingriff notwendig. Grundsätzlich werden Bandscheibenvorfälle minimal-invasiv operiert. Hier ist lediglich ein wenige Zentimeter langer Schnitt im Bereich des Rückens erforderlich. Die weiteren Strukturen werden im Rahmen des operativen Eingriffes geschont.
Wirbelgleiten
Das Wirbelgleiten (Spondylosisthese) entsteht durch degenerative Veränderungen der Wirbelkörper, der Bandscheibe und der kleinen Wirbelgelenke, wobei es zu einer Lockerung kommt. Dabei kann der oben gelegene Wirbelkörper gegenüber dem unteren nach vorne gleiten. Diese Instabilität ist oft schmerzhaft. Begleitend kann es zur Einengung von Nervenstrukturen kommen. Im ungünstigsten Fall treten Kribbelgefühle, Taubheit oder Lähmungserscheinungen auf. Kann die konservative Therapie keine ausreichende Linderung schaffen, ist eine operative Stabilisierung möglich. Hier ist eine Fusion der Wirbelkörper durch ein winkelstabiles Schraubenstabsystem erforderlich, wobei die verschlissene Bandscheibe ausgeräumt und durch einen künstlichen Abstandhalter fixiert wird.
Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose)
Im Laufe des Lebens kommt es zu degenerativen Veränderungen rund um den Wirbelkanal, durch den die Rückennerven verlaufen. Insbesondere eine Verdickung der kleinen Wirbelgelenke führt zu einer Verengung und damit zu Nervenschmerzen. Häufig werden diese Schmerzen unter vermehrten Belastungen empfunden. Die maximale Gehstrecke kann eingeschränkt sein, und auch hier können Taubheit und Lähmungen im Vordergrund stehen. Die bildgebende Diagnostik, insbesondere mit Kernspintomografie (MRT) oder auch Computertomografie (CT) sichern diesen Befund. Die Einschränkung der Gehstrecke muss von einer durchblutungsbedingten Ursache abgegrenzt werden.
Brüche der Wirbelsäule
Brüche der Wirbelsäule sind beim jungen Menschen in der Regel durch einen Unfall bedingt. Im Alter kann bei vorliegendem Knochenschwund (Osteoporose) ein Bruch des Wirbelkörpers auch ohne einen Unfall entstehen. Handelt es sich um stabile Brüche und liegen keine Gefühlsausfälle oder Lähmungserscheinungen vor, so wird eine konservative Behandlung stattfinden. Sind aber neurologische Defizite festzustellen oder liegt eine Instabilität oder eine starke Achsabweichung der Wirbelsäule vor, so ist die operative Behandlung unumgänglich. Voraussetzung sind die konventionelle radiologische Diagnostik sowie eine Computertomografie (CT) zur korrekten Klassifikation der Wirbelsäulenfraktur. Damit kann einerseits der Instabilitätsgrad festgelegt werden und andererseits die operative Planung korrekt erfolgen.
Brüche durch Knochenschwund (Osteoporose)
Osteoporotische Wirbelkörperbrüche sind häufige, schmerzhafte Ereignisse. Sie beeinträchtigen die Mobilität und damit die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten oft erheblich. Unser Ziel ist es, diese Frakturen frühzeitig zu erkennen und nach klar definierten medizinischen Algorithmen individuell, schonend und wirksam zu behandeln.
Bevor wir eine Operation empfehlen, schöpfen wir zunächst alle konservativen Möglichkeiten aus. Hierzu gehört auch unsere spezialisierte Fuß- und Schuhsprechstunde. Hier beraten wir umfassend zu orthopädischen Hilfsmitteln und individuellen Schuhversorgungen, um Schmerzen zu lindern und die Gehfähigkeit zu verbessern. Dieses Angebot steht Berufsgenossenschaftlich Versicherten, Privatpatientinnen und -patienten sowie Selbstzahlern zur Verfügung.
Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, sprechen wir über operative Behandlungsoptionen. Viele Eingriffe, insbesondere an Fuß- und Sprunggelenken, können heute ambulant durchgeführt werden. Bei älteren Patientinnen und Patienten versuchen wir, nur wenn notwendig, einen möglichst kurzen stationären Aufenthalt einzuplanen.
Wenn eine Operation notwendig wird, kommen moderne minimal-invasive Techniken zum Einsatz. Bei osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen kann zum Beispiel eine Kyphoplastie helfen. Dabei wird der gebrochene Wirbelkörper über eine dünne Nadel punktiert und mit speziellem Knochenzement stabilisiert. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung oder kurzer Narkose und ermöglicht oft eine rasche und deutliche Schmerzlinderung. So können Immobilität, Folgekomplikationen und Sekundärschäden vermieden werden. Auch komplexere Brüche lassen sich heute schonend und mit kurzer Erholungszeit minimal-invasiv behandeln.
Neben der Wirbelsäule bieten wir auch umfassende Behandlungsverfahren im Bereich der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an (Foot & Ankle). Hierzu gehören unter anderem Gelenkspiegelungen des Sprunggelenks (Arthroskopie) sowie moderne Knorpelersatzverfahren, um geschädigte Gelenkflächen möglichst lange zu erhalten.
Unsere Klinik ist aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „osteoporotische Wirbelkörperfraktur“ (AG-WSFx) und arbeitet nach aktuellen Leitlinien und hohen Qualitätsstandards. Für Sie bedeutet das: eine sichere, individuelle und fürsorgliche Behandlung – mit dem Ziel, Schmerzen zu lindern, Mobilität wiederherzustellen und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Brüche der Halswirbelsäule
Brüche der Halswirbelsäule erfordern meist das Entfernen der zerrissenen Bandscheibe und eine Stabilisierung des betroffenen Bewegungssegments. Hier kommen spezielle Plattensysteme zum Einsatz, wobei die Bandscheibe durch einen Knochenspan ersetzt wird. Solche Verletzungen können heutzutage durch minimal-invasive Techniken versorgt werden.
Brüche am Übergang zum Becken
Sofern der Übergang der Wirbelsäule zum Becken betroffen ist, kann eine Abstützung mit einem Schrauben-Stab-System die Krafteinleitung von der Wirbelsäule zu den Hüftgelenken übernehmen. Hierbei handelt es sich um eine aufwändige, große Operation, die auch ein gutes intensivmedizinisches Management erfordern.
Entzündungen / Tumorerkrankungen
Entzündungen der Bandscheibe oder der Wirbelkörper werden als Spondylitis oder Spondylodiszitis bezeichnet. Im Vordergrund der Behandlung steht eine gezielte Antibiotikum-Therapie, die gegebenenfalls durch die Ruhigstellung des betroffenen Abschnittes der Wirbelsäule unterstützt werden muss. Sofern Entzündungen oder aber auch Tumorerkrankungen die Stabilität der Wirbelsäule gefährden, empfiehlt sich ebenfalls die Fusionierung der Wirbelkörper mit Schrauben. Werden Nervenstrukturen durch Tumorgewebe bedrängt, so ist eine Dekompression erforderlich – also die Entfernung überschüssigen Gewebes.
Tumorbehandlung mit Radiofrequenzablation
Viele Tumorpatientinnen und -patienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung schmerzhafte Wirbelsäulen-Metastasen. Mithilfe von Radiofrequenzenergie lassen sich diese Tochtergeschwülste zerstören (Ablation). Im Rahmen des minimal-invasiven – also gewebe- und muskelschonenden – Eingriffes, wird über eine feine Nadel eine Radiofrequenzelektrode in den Wirbelkörper vorgeschoben. Nach korrekter Platzierung, die der Operierende mit einem Bildwandler-Röntgengerät genau kontrollieren kann, erfolgt eine Erhitzung des Tumorgewebes auf 60 bis 80 Grad, so dass die Tumorzellen absterben.
Spezialtechniken bei Osteoporose (Knochenschwund)
Problematisch ist die Osteoporose der Wirbelsäule, da sie die mechanische Stabilität des Achsorgans herabsetzt. Sollten die Schrauben nur bedingt Halt in der Knochensubstanz finden, so ist einerseits eine längerfristige Versorgung erforderlich, andererseits muss darüber befunden werden, ob die vorhandene Knochensubstanz durch eine so genannte Zementaugmentation unterstützt werden muss. Diese Techniken verlangen Spezialimplantate, die uns im Marienkrankenhaus Hamburg zur Verfügung stehen und bei entsprechender Indikation Anwendung finden.
Konservative Behandlung
In unserem Wirbelsäulenzentrum bieten wir Ihnen eine umfassende Diagnostik und Therapie von Rückenleiden an. Die enge Zusammenarbeit von Orthopädie, Radiologie, Gefäßzentrum, Schmerztherapie, Physiotherapie und Physikalischer Therapie ermöglicht zunächst die volle Ausschöpfung der konservativen Therapieverfahren. Eine Operation muss nicht immer sein!
Konservative Therapien können in der Regel aber keine sofortige Schmerzfreiheit herbeiführen. Unter Zusammenschluss der krankengymnastischen Übungsbehandlung, der physikalischen Therapie sowie einer zielorientierten Schmerztherapie und Anwendung von entzündungshemmenden Mitteln kann der Großteil der Patientinnen und Patienten aber ein sehr gutes Langzeit-Behandlungsergebnis erzielen
Chirurgische Behandlung
- Physiotherapie und physikalische Therapie
- Bädertherapie / Balneologie
- Stationäre Schmerzanalyse und Schmerztherapie
- Interventionelle Schmerztherapie (Injektionen)
- Nervenwurzelblockade
- Implantation von rückenmarksnahen Stimulationselektroden
- Radiologische Schmerztherapie (PRT)
Operative Behandlung
Sollte eine Operation ratsam sein, so können Sie auf die die hohe Expertise unserer Fachärztinnen und -ärzte sowie speziell ausgebildeter Wirbelsäulenchirurginnen und -chirurgen vertrauen. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir eine individuell auf Sie abgestimmte Behandlung. In unserem Wirbelsäulenzentrum wenden wir modernste, minimal-invasive Operationsverfahren an, die eine schnelle Heilung und baldige Rückkehr in den Alltag ermöglichen.
Mögliche Operationen
- Mikrochirurgische Bandscheibenoperation
- Entlastung von Nervenstrukturen bei Wirbelkanalverengung
- Bandscheibenprothesen
- Chirurgie von Tumoren
- Korrektur bei Fehlstellung der Wirbelsäule
- Fixierung bei Wirbelgleiten und Instabilitäten
- Operative Therapie von Wirbelsäulenentzündung
- Entlastungsoperation bei Wirbelsäulenverletzung
- Wirbelkörperersatz (Cage)
- Korrekturen bei posttraumatischen Fehlstellungen
- Zementierung von Brüchen
- Radiofrequenzablation von Tumorgewebe
Wirbelsäulen-OP im Video
Sehen Sie in unserem 3-minütigen Video, wie wir bei der Operation vorgehen und was unsere Klinik auszeichnet.
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Mehr InformationenIhre Expertinnen und Experten

Dr. med. Roman Feil
Chefarzt
Orthopädie, Unfallchirurgie

Miriam Carstens
Abteilungsleitung Pflege
Geburtshilfe, Gynäkologie

Traumazentrum bei schweren Verletzungen
Im Notfall zählt jede Sekunde: Jedes Jahr erleiden mehr als 1.000 Hamburgerinnen und Hamburger schwere Verletzungen, die in einem Traumazentrum versorgt werden sollten. Diese Zentren sind spezialisiert auf schwere Mehrfachverletzungen, zum Beispiel nach Unfällen, um Schwerstverletzte bestmöglich zu versorgen.
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Unser Pflegekonzept
Die Qualität der Pflege hat im Marienkrankenhaus Hamburg einen hohen Stellenwert. Unsere Pflegefachkräfte versorgen Patientinnen und Patienten nicht nur kompetent, sondern auch mit Verständnis und Mitgefühl.