Unser Behandlungsspektrum

In unserer Klinik legen wir großen Wert darauf, für Patientinnen und Patienten die passende Behandlungsstrategie zu ermitteln. Dabei werden Risiken und die zu erwartenden Ergebnisse sowie die technische Durchführbarkeit der jeweiligen Eingriffe in den Entscheidungsprozess eingebunden. An der Entscheidung sind Teams aus verschiedenen ärztlichen Disziplinen beteiligt (Interventionelle Kardiologie, Herzchirurgie, Anästhesiologie usw.), um die beste Vorgehensweise festzulegen.

Im letzten Jahrzehnt haben sich die Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen von Herzklappen massiv weiterentwickelt. Viele Herzklappenerkrankungen können heute ohne größere Operation mit Hilfe von Kathetern behandelt werden. Dabei ist es wichtig, die optimale Therapie unter den verschiedenen Alternativen auszuwählen. Gerade bei Patientinnen und Patienten mit einem höheren Lebensalter oder mit schweren Begleiterkrankungen ist diese schonende minimal-invasive Behandlung von großer Bedeutung.

Herzklappenerkrankungen

Herzklappenerkrankungen sind Störungen, die die Funktion der Herzklappen (Mitralklappe, Aortenklappe und Trikuspidalklappe) beeinträchtigen. Diese sind entscheidend für den reibungslosen Blutfluss durch das Herz und in den Körper. Wenn eine oder mehrere der Klappen nicht richtig öffnen oder schließen, kann dies die Fähigkeit des Herzens beeinträchtigen, effizient zu pumpen.

Für den Patienten führt das oft zu Symptomen wie Atemnot, Brustschmerzen oder Müdigkeit, da das Herz stärker arbeiten muss, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Das kann langfristig zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und Reduktion der Lebenserwartung führen.

Aortenklappenerkrankungen

Die Aortenklappe kann entweder verengt sein (Stenose), sodass sie sich nicht vollständig öffnet, oder undicht (Insuffizienz), wodurch Blut zurückfließt, wenn sie sich schließen sollte.

Mitralklappenerkrankungen

Bei einer Mitralklappenstenose öffnet sie sich nicht vollständig, bei einer Mitralklappeninsuffizienz fließt Blut zurück, wenn sie geschlossen sein sollte. Beides muss dringend behandelt werden.

Trikuspidalklappeninsuffizienz

Die Trikuspidalklappeninsuffizienz, also eine Undichtigkeit der Trikuspidalklappe, tritt oft in Verbindung mit anderen Herzerkrankungen auf und bedeutet, dass Blut in den rechten Vorhof zurückfließt, wenn die Klappe geschlossen sein sollte.

Interventionelle Schlaganfallprophylaxe

Bestimmte Herzscheidewanddefekte können das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen. Durch interventionelle Eingriffe können sie mit kleinen Schirmchen verschlossen werden, um so das Schlaganfallrisiko zu senken.

Persistierendes Foramen Ovale (PFO)

Ein PFO ist eine kleine, normalerweise verschlossene Öffnung in der Herzscheidewand, die bei manchen Menschen auch nach der Geburt offen bleibt. Wenn es zu einem Schlaganfall kommt, dessen Ursache nicht eindeutig geklärt werden kann, spricht man von einem kryptogenem Schlaganfall, und ein offenes PFO kann in solchen Fällen eine mögliche Ursache sein.

Linkes Vorhofohr (LAA)

Das LAA ist eine kleine, sackartige Ausstülpung des linken Herzvorhofs, in der sich bei Vorhofflimmern besonders häufig Blutgerinnsel bilden. Lösen sich diese Gerinnsel, können sie mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen.

Interventioneller ASD-/VSD-/PVL-Verschluss

Bei Fehlbildungen der Herzscheidewand oder undichten Klappenprothesen sorgen wir mit interventionellen Eingriffen dafür, dass keine dauerhaften Schädigungen des Herzens entstehen.

Atrialer Septumdefekt (ASD)

Ein Vorhofseptumdefekt (ASD) ist eine angeborene Fehlbildung, bei der eine persistierende Öffnung in der Scheidewand zwischen den beiden Herzvorhöfen besteht. Dies führt zu einem Links-Rechts-Shunt, bei dem sauerstoffreiches Blut aus dem linken in den rechten Vorhof fließt. Langfristig kann diese Volumenbelastung des rechten Herzens und des Lungenkreislaufs zu einer pulmonalen Hypertonie und einer Rechtsherzinsuffizienz führen.

Ventrikulärer Septumdefekt (VSD)

Ein Ventrikelseptumdefekt (VSD) ist eine angeborene Fehlbildung, bei der eine Öffnung in der Scheidewand zwischen den beiden Herzkammern (Ventrikeln) besteht. Dies führt zu einem Links-Rechts-Shunt, bei dem sauerstoffreiches Blut aus der linken in die rechte Herzkammer fließt. Die langfristige Volumenbelastung des rechten Herzens und des Lungenkreislaufs kann – ähnlich wie beim ASD – zu einer pulmonalen Hypertonie und einer Rechtsherzinsuffizienz führen.

Paravulväre Leckage (PVL)

Eine Paravalvuläre Leckage (PVL) ist eine Undichtigkeit, die sich neben einer bereits implantierten Herzklappenprothese entwickelt, sei es eine chirurgisch eingesetzte oder eine katheterbasierte Klappe. Anders als bei einer Klappeninsuffizienz, bei der die Klappe selbst undicht ist, entsteht die PVL durch einen Spalt zwischen dem Ring der Prothese und dem umliegenden Herzgewebe. Dies kann dazu führen, dass Blut am Klappenrand vorbeifließt, was je nach Ausmaß der Leckage zu Symptomen 
wie Atemnot oder Herzschwäche führen kann und manchmal auch eine erneute
Intervention erforderlich macht.

Interventionelle Herzinsuffizienz-Therapie

Neben der medikamentösen Behandlung gibt es bei chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) auch die Möglichkeit eines interventionellen Eingriffs. 
Mehr darüber erfahren Sie auf der Seite „Herzinsuffizienz”.

Moderner Operationssaal mit einem grünen Operationstisch, medizinischen Geräten und Monitoren an den Wänden.

Hybrid-OP: Präzision durch Echtzeit-Bilder

Ob Beinarterien, Becken oder Halsschlagader – dank hochauflösender Live-Bilder mit dem Cios Alpha® planen und steuern wir auch komplexe Eingriffe besonders sicher. So können viele Behandlungen in nur einer Sitzung erfolgen und unnötige Belastungen vermieden werden.

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