Sorgen Sie vor – Früherkennung von Darmkrebs
Das Thema Darmkrebsvorsorge ist häufig noch mit Unannehmlichkeiten verbunden. Dabei ist eine Darmspiegelung heute sehr viel angenehmer und rettet Leben. Wie wichtig eine frühzeitige Erkennung ist, verdeutlichen aktuelle Zahlen: Nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten werden in Deutschland jährlich rund 64.000 Neuerkrankungen erwartet. Damit zählt Darmkrebs zu den häufigsten bösartigen Tumor-Erkrankungen. Nach dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko deutlich an. Bei Männern liegt das mittlere Erkrankungsalter bei 67 Jahren, während Frauen zum Diagnosezeitpunkt mit 72 Jahren deutlich später betroffen sind.
Chancen nutzen und Darmkrebs vorbeugen
In einem frühen Stadium kann Darmkrebs noch gut geheilt werden. Die Heilungschancen bei einer frühzeitigen Erkennung von Darmkrebs liegen bei 90 bis 100 Prozent. Mit Fortschreiten der Erkrankung sinken die Heilungschancen jedoch. In Deutschland sterben jährlich über 26.000 Menschen aufgrund einer zu späten Diagnose. Um das Risiko zu minimieren, sollten Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zu einer Vorsorgespiegelung gehen.

„Besonders tückisch am Darmkrebs ist, dass die Erkrankung insbesondere in einem frühen Stadium nicht zwangsläufig mit spürbaren Beschwerden oder eindeutigen Symptomen verbunden ist. Deshalb sind Vorsorgemaßnahmen und eine regelmäßige ärztliche Kontrolle besonders wichtig.“
– Dr. med. Peter Bürgel, Leitender Oberarzt
Keine Angst vor der Darmspiegelung
Darmkrebs ist gut behandelbar, wenn er früh erkannt wird. In Deutschland gibt es ein sehr gutes Früherkennungsprogramm: Gesetzlich versicherte Frauen und Männer ab 50 Jahren erhalten ein Früherkennungsprogramm. Zu diesem gehören neben der Beratung der Okkultbluttest und die präventive Darmspiegelung. Ab 50 Jahren kann bei Frauen und Männern alle zwei Jahre ein Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) durchgeführt werden, wenn sich die Person gegen eine Darmspiegelung entscheidet. Frauen und Männer können ab 50 Jahren zweimal eine Darmspiegelung (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen. Diese kann nach zehn Jahren noch einmal wiederholt werden. Wer sich gegen die Spiegelung entscheidet, kann weiterhin alle zwei Jahre den Stuhltest nutzen.
Der Vorteil einer Darmspiegelung: Dabei lassen sich nicht nur sehr früh Tumore entdecken – es können auch gleich sogenannte Polypen (Adenome) entfernt werden. Das sind gutartige Wucherungen, die sich im Laufe der Zeit zu Krebs entwickeln könnten.
Vor großen Unannehmlichkeiten bei einer Koloskopie muss sich heute niemand mehr fürchten. Der Einsatz von sogenannten CO2-Insufflationsgeräten, die das Druckgefühl während und nach einer Darmspiegelung mindern, sowie geschmacksneutrale Trinklösungen zur Darmreinigung haben die Darmspiegelung im Laufe der Jahre sehr viel angenehmer für Patientinnen und Patienten gestaltet.
Neben regelmäßiger Vorsorge in Form von ambulanten Darmspiegelungen, trägt ein gesunder Lebensstil wesentlich zur Vorbeugung von Darmkrebs bei. Empfohlen wird, Übergewicht zu vermeiden und sich mehr zu bewegen. Auch eine ballaststoffreiche Ernährung mit Obst und Gemüse, weniger Fett und Alkohol können das Darmkrebsrisiko senken.

„Die technischen Möglichkeiten in der Videoendoskopie haben sich speziell in der Früherkennung von Magen- und Darmkarzinomen rasant entwickelt. Patienten erhalten in der Regel eine Schlafspritze und haben daher keine Schmerzen während der rund 30-minütigen Untersuchung.“
– Dr. med. Eckard Martens, Leitender Arzt

Spezialistinnen und Spezialisten für Darmspiegelung
Auf der folgenden Website finden Sie eine Übersicht aller in Hamburg niedergelassenen Gastroenterologinnen und Gastroenterologen, die Darmspiegelungen durchführen. Sie können ganz bequem nach Namen und Stadtteilen suchen.
Schonende Behandlung
Wird bei Patientinnen und Patienten trotz aller Vorbeugung Darmkrebs festgestellt, bietet unser spezialisiertes Darmzentrum moderne und schonende Behandlungsmöglichkeiten. Mit Hilfe des endoskopischen Ultraschalls wird zum Beispiel beim Enddarmkrebs zunächst der Tumor eingehend beurteilt.
Im fortgeschrittenen Stadium kann durch eine Vorbehandlung in vielen Fällen mit örtlicher Bestrahlung und anschließender Chemotherapie eine Tumorverkleinerung ermöglicht werden. Das verbessert die Chance einer erfolgreichen Operation und sogar die Chancen auf den Erhalt des Schließmuskels.
Ihre Experten

Prof. Dr. med. Matthias Reeh
Chefarzt
Chirurgie

Dr. med. Peter Bürgel
Leitender Oberarzt
Chirurgie


Dr. med. Eckard Martens
Leitender Arzt
Gastroenterologie
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