Rechtzeitig erkennen, professionell behandeln

Tumore der Harnblase sind meistens bösartige Geschwulste, die von der Blasenschleimhaut ausgehen. Sie zählen zu den zehn häufigsten aller bösartigen Tumore bei beiden Geschlechtern und stellen den vierthäufigsten bösartigen Tumor des Mannes dar. Auch wenn es sich um eine Erkrankung handelt, die eher bei älteren Menschen auftritt, können auch Jüngere betroffen sein.

Symptome

Das Hauptproblem: Die meisten Tumore bereiten lange Zeit keine Beschwerden und bleiben daher unbemerkt. Ein wichtiges Symptom kann Blut im Urin sein, meist ohne begleitende Schmerzen. Wie für alle Tumorerkrankungen gilt: Je früher der Tumor diagnostiziert wird, desto besser kann er behandelt werden und desto besser sind die Heilungschancen.

Diagnostik

Wir bieten Ihnen das gesamte Spektrum der Diagnostik und Harnblasentumorchirurgie sowie begleitender, multimodaler Therapien auf höchstem medizinischem Niveau mit modernsten Techniken an:

  • Diagnostische Harnblasenspiegelung (Urethrozystoskopie) mit optischer Unterstützung durch Narrow-Band Imaging (NBI)
  • Minimal-invasive, endoskopische TUR-Blase mit/ohne Fluoreszenz-gestützter Diagnostik (HEXVIX®) sowie Narrow-Band Imaging (NBI)
  • Endoskopische Biopsie, Tumorresektion und Laserabtragung
  • Radikale Zystektomie (Totaloperation) und Lymphknotenenfernung mit kontinenter Harnableitung (z.B. Neoblase) oder inkontinenter Harnableitung (Conduit oder Ureterokutaneostomie)
  • Instillationstherapie mit zytotoxischen Medikamenten oder Immuntherapeutika
  • Neoadjuvante und adjuvante Chemo- und Immuntherapie

Therapie

Grundsätzlich können zwei Gruppen von Blasentumoren unterschieden werden:

  1. Oberflächliche Blasentumore
  2. Wand-infiltrierende (muskel-invasive) Blasentumore

Die Diagnose eines Blasentumors wird klassischerweise mithilfe einer Blasenspiegelung gestellt. Nachfolgend erfolgt eine sogenannte Transurethrale Resektion der Blase (TUR-B). Hierbei wird der Tumor, wenn immer möglich, vollständig entfernt und das Gewebe wird zur feingeweblichen Aufarbeitung eingesandt. Hierdurch kann die Diagnose gesichert werden und gleichzeitig die Art und Aggressivität des Tumors festgestellt werden. Zur verbesserten Darstellung des Tumorbefunds setzen wir modernste Formen der intraoperativen Visualisierung mit photodynamischer Diagnostik (u.a. HEXVIX® und Narrow Band Imaging (NBI)) ein.

Die Mehrheit aller Blasentumore fällt beim erstmaligen Auftreten in die Gruppe der oberflächlichen Tumore. Diese Tumore können in einer Vielzahl der Fälle durch eine Resektion (TUR-B) – zum Teil als wiederholte – Resektionen behandelt werden. Dabei kann die Blase erhalten werden und muss nicht entfernt werden. Allerdings können Blasentumore wiederkehren, so dass nachfolgend eine regelmäßige Kontrolle erforderlich ist. In bestimmten Fällen wird eine sogenannte Instillationstherapie durchgeführt. Dabei werden Medikamente oder Immuntherapeutika in die Blase über einen Katheter eingebracht, wo sie lediglich lokal wirken und dadurch die Wahrscheinlichkeit des Widerkehrens eines Tumors reduzieren können.

Behandlung von Wand-infiltrierenden Blasentumoren

Wenn ein Blasentumor Wand-infiltrierend (muskel-invasiv) ist, liegt meistens eine aggressive Form des Blasenkrebs vor. Diese Tumore besitzen ein erhöhtes Risiko zu streuen und dadurch Tochtergeschwülste bilden zu können. Daher bedarf es für eine Heilung häufig einer umfassende Totaloperation. Die sog. Radikale Zystektomie (Entfernung der Harnblase) einschließlich Entfernung der Lymphknoten im Beckenbereich stellt dabei den Goldstandard dar. Üblicherweise werden dabei zudem die Nachbarorgane (beim Mann die Prostata; bei der Frau die Gebärmutter und Eierstöcke) mitentfernt.

Die Entfernung der Blase hat Folgen für den Harnabfluss. In unserer Klinik bieten wir Ihnen alle gängigen Formen der Harnableitung an. Die häufigsten Formen sind die kontinente Neoblase (Harnblasenersatz) und das inkontinente Conduit (Stoma) aus Dünndarm sowie die Anlage von Harnleiter-Hautfisteln. Bei der körperlichen Umstellung werden Sie von unseren Therapeuten begleitet. Auch die psychoonkologische Betreuung ist uns wichtig, um Ihnen eventuelle Ängste zu nehmen.

In unserer Sprechstunde besprechen wir mit Ihnen sowie Ihren Zu- und Angehörigen die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Ziel ist es eine individuelle Therapieplanung vorzunehmen, wobei wir Ihre Befunde und persönliche Situation einbeziehen. Die oberste Priorität hat die Heilung der Tumorerkrankung, wobei wir dies mit bestmöglicher, hoher Lebensqualität vereinen möchten.

Ihre Experten

Unser Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Rink ist einer von Deutschlands führenden Experten für Harnblasenkarzinome. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Leitlinie für die Diagnostik und Therapie von Harnblasenkarzinomen (EAU).

Das könnte Sie auch interessieren

Lächelnde Frau mit Kopftuch sitzt am Tisch, während eine Ärztin sie freundlich am Arm berührt.
Onkologisches Zentrum – Ihr Expertenteam für Krebs

In unserem zertifizierten Onkologischen Zentrum arbeiten alle Fachbereiche, die sich mit Krebserkrankungen befassen, interdisziplinär zusammen. Durch den engen fachlichen Austausch sind wir immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und können eine ganzheitliche Versorgung gewährleisten.

Lächelnder Mann in blauer Arbeitskleidung steht in einem hellen Flur.
Unser Pflegekonzept

Die Qualität der Pflege hat im Marienkrankenhaus Hamburg einen hohen Stellenwert. Unsere Pflegefachkräfte versorgen Patientinnen und Patienten nicht nur kompetent, sondern auch mit Verständnis und Mitgefühl.