Wenn die Herzklappe undicht ist
Die Trikuspidalklappe ist das Einlassventil der rechten Herzkammer, aus der das Blut in die Lunge gepumpt wird. Bei der Trikuspidalklappeninsuffizienz schließt diese Herzklappe unvollständig, sodass es teilweise zum Rückfluss des Blutes Richtung Körpervenen kommt. Dies führt zur Stauung des Blutes zunächst in den inneren Organen, zum Beispiel Leber und Niere. Es beeinträchtigt die Funktion des jeweiligen Organs und kann im weiteren Verlauf zur Ansammlung von Wasser im Bauchraum und den unteren Extremitäten (Unterschenkel, Oberschenkel etc.) führen. Andere Symptome können Kurzatmigkeit (Dyspnoe) bei Belastung oder allgemeine Schwäche sein.
Diagnostik und Behandlung
Wird die Diagnose einer hochgradigen Trikuspidalklappeninsuffizienz mittels Ultraschalluntersuchung gestellt, wird zunächst eine medikamentöse Therapie mit harntreibenden Mitteln (Diuretika) eingeleitet. Sie führt zu vermehrtem Harndrang und Ausschwemmung des sich im Körper angesammelten, überflüssigen Wassers.
Ist der medikamentöse Effekt nicht von Dauer, sollten andere Therapiemöglichkeiten in Erwägung gezogen werden. In Abhängigkeit des zugrunde liegenden Mechanismus der Klappeninsuffizienz (zum Beispiel Defekt der Klappensegel, Erweiterung des Klappenrings) kann die Trikuspidalklappe in den meisten Fällen repariert werden (Trikuspidalklappenrekonstruktion). In seltenen Fällen muss eine vollständige Klappenprothese eingesetzt werden, etwa beim Vorliegen einer Entzündung (Endokarditis).
Schonende Therapieverfahren
Ein ebenfalls neues und vielversprechendes Therapieverfahren ist die Trikuspidalklappen-Edge-to-Edge-Repair (T-TEER). Dabei handelt es sich um ein minimal-invasives, kathetergestütztes Verfahren. Ähnlich wie bei der M-TEER an der Mitralklappe werden hier die undichten Segel der Trikuspidalklappe mit einem Clip zusammengefügt, um den Blutrückfluss zu reduzieren. T-TEER bietet eine schonende Behandlungsoption für Patientinnen und Patienten, die aufgrund ihres hohen Operationsrisikos nicht für eine offene Herzoperation in Frage kommen und kann Symptome wie Luftnot und Wassereinlagerungen deutlich verbessern.

Weitere Herzklappenerkrankungen
Neben der Aortenklappenstenose und -insuffizienz behandeln wir noch weitere Erkrankungen der Herzklappen. Eine Übersicht finden Sie hier.
Ihre Expertinnen und Experten

Prof. Dr. med. Edith Lubos
Chefärztin
Angiologie, Intensivmedizin, Kardiologie, Pneumologie

PD Dr. med. Dimitry Schewel
Oberarzt
Kardiologie



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