Verschluss der Herzscheidewand – Entlastung fürs Herz
Die einfachste Form eines Septumdefekts ist das persistierende Foramen ovale (PFO). Es handelt sich um ein Loch zwischen den beiden Vorhöfen, das alle Embryos haben und das sich in der Regel bei der Geburt schließt. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich die Öffnung nicht schließt – dann ist ein Eingriff notwendig. Darüber hinaus gibt es aber auch Septumdefekte, die nicht auf einem unvollständigen Verschluss nach der Geburt beruhen, sondern als Folge einer Fehlanlage der Vorhofscheidewand entstehen. Es handelt sich um den dritthäufigsten angeborenen Herzfehler.
Wir unterscheiden zwischen einem Septum Primum Defekt (ASD I) und einem Septum Sekundum Defekt (ASD II). Ein ASD I tritt deutlich seltener auf. Der Defekt liegt im unteren Anteil der Vorhofscheidewand und ist oft mit Fehlfunktionen der Herzklappen verbunden. Ein ASD I sollte immer herzchirurgisch mit einer offenen Operation verschlossen werden.
Ein ASD II tritt deutlich häufiger auf. Der Defekt liegt in der Regel im mittleren Anteil der Vorhofscheidewand. Durch Blutdruckunterschiede zwischen den beiden Herz-Vorkammern fließt eine je nach Defektgröße mehr oder weniger ausgeprägte Blutmenge von der linken in die rechte Herz-Vorkammer („Links-Rechts-Shunt“). Es kommt zu einer Zunahme der Durchblutung der rechten Herzhälfte und der Lungenstrombahn. Diese Volumenüberlastung der rechten Herzkammer und des Lungengefäßbettes wird in der Regel lange ohne bedeutsame Beschwerden vertragen. Daher werden solche Septumdefekte häufig erst im Jugend- oder Erwachsenenalter festgestellt. Ein kathetergeführter Verschluss eines Septumdefekts sollte unabhängig von Beschwerden bei jeder signifikanten Herzvolumenüberlastung erfolgen.
Kathetergeführter Verschluss
Voraussetzung für einen kathetergeführten Verschluss ist eine geeignete Anatomie (Defekt nicht zu groß, mittige Lage, ausreichende Ränder). Für den Septumverschluss wird unter örtlicher Betäubung ein Katheter über die Leistenvene in die rechte Herz-Vorkammer und von dort über den Septumdefekt in die linke Herz-Vorkammer eingeführt. Über den Katheter wird ein „Schirmchen“, das an der Vorhofscheidewand befestigt wird unter Röntgen- und Ultraschallkontrolle („Schluckecho“) freigesetzt. Das Schirmchen wächst im Lauf der Zeit in der Vorhofscheidewand ein und wird von Gefäßinnenhaut überzogen.
Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten. Die Patientin oder der Patient muss in der Regel nur für eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Anschließend ist für die Zeit der Einheilungsphase eine Blutplättchenhemmung mit Medikamenten für 6 bis 12 Wochen erforderlich.

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