Bildgebende Verfahren in der Kardiologie
Das Herz-MRT (Magnetresonanztomografie, auch Kardio-MRT genannt, ist ein bildgebendes Verfahren zur zielgenauen Untersuchung des Herzens. Das Diagnoseverfahren ist für Patientinnen und Patienten völlig strahlungsfrei und liefert Bewegtbilder des Herzens und der herznahen Gefäße in dreidimensionaler Darstellung. Diese nicht-invasive Untersuchungsmethode erlaubt bei einer kurzen Untersuchungsdauer von 30 bis 45 Minuten eindeutige Rückschlüsse darauf, in welchem Teil des Herzens eine Erkrankung vorliegt. Ein Herz-CT (Computertomografie) ist dagegen besser geeignet für die Untersuchung der Herzkranzgefäße und Gefäßwandveränderungen.
Kardio-MRT: Herzdiagnostik in 3D
Jährlich werden im Marienkrankenhaus Hamburg über 2.000 Herz-MRT-Untersuchungen durchgeführt. Seit über 30 Jahren führen wir dieses Verfahren durch und integrieren regelhaft neue Techniken in unsere Diagnostik.
Durch die dreidimensionale Darstellung lassen sich in dem Herz-MRT selbst komplizierte anatomische Strukturen des Herzens darstellen, ebenso die Herzfunktion, die Durchblutung und etwaige Herzmuskelschäden. Die wichtigsten Anwendungsfelder sind:
Herzkranzgefäßverengungen
Zur Behandlung von Rhythmusstörungen, die mit einem langsamen Herzschlag einhergehen, kann es notwendig sein, einen Herzschrittmacher zu implantieren. Er kann den Herzrhythmus wahrnehmen und bei Bedarf seine eigenen elektrischen Impulse abgeben, damit das Herz regelmäßig und rechtzeitig schlägt. Das Gerät erkennt also, ob das Herz von alleine schlägt oder ob ein Impuls vom Schrittmacher benötigt wird.
Dies bleibt in aller Regel vom Patienten völlig unbemerkt, da hierfür nur ein sehr schwacher elektrischer Strom benötigt wird. Bei einigen Herzschrittmachern ist auch die Wahrnehmung der körperlichen Aktivität des Patienten möglich und sinnvoll, so dass sie frequenzreguliert arbeiten können. So kann der Schrittmacher bei Bedarf die Herzfrequenz entsprechend beschleunigen, wenn der Patient aktiver wird, oder verlangsamen, wenn der Patient ruht.
Folgen eines Herzinfarkts
Nach einem Herzinfarkt, also dem Verschluss einer Herzkranzarterie mit Verlust von Myokardgewebe, kann mittels Herz-MRT genau unterschieden werden, welche Gebiete des Gewebes unwiederbringlich erkrankt sind und welche sich durch gezielte Behandlung (Herzkatheter- oder Bypassoperation) erhalten lassen. Auch „stumme“. Infarkte, die oftmals unbemerkt bleiben, können mit dem Herz-MRT aufgedeckt werden.
Herzmuskelentzündung
Bei Entzündungen des Herzmuskels oder Herzbeutels (Myokarditis, Perikarditis) kann mittels Herz-MRT exakt das Ausmaß und die Verteilung der akuten Entzündung im Herzen gesehen und nach drei bis sechs Monaten der Verlauf beurteilt werden.
Kardiomyopathie (Veränderung der Herzmuskulatur)
Unklare Veränderungen der Herzfunktion, der Herzmuskelmasse oder der Herzgröße (sogenannte Kardiomyopathien) sowie angeborene Herzfehler oder erworbene Herzklappenerkrankungen (Klappenvitien), können mittels Herz-MRT exakt untersucht werden, um im Anschluss gemeinsam Therapieoptionen zu diskutieren oder festzulegen.

Ablauf des Herz-MRT
Zur Untersuchung müssen Sie nicht nüchtern erscheinen. Bitte beachten Sie jedoch, dass Sie zwölf Stunden vor der Untersuchung keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Tee, Energy-Drinks) oder Schokolade zu sich nehmen dürfen. Das würde die Untersuchungsergebnisse verfälschen.
Während der gesamten Untersuchung im Herz-MRT – die ambulant durchgeführt wird – steht Ihnen stets ein Kardiologe zur Seite. Zu Beginn erhalten Sie ein persönliches Aufklärungsgespräch. Während der Untersuchung und je nach diagnostischer Fragestellung werden zusätzlich Medikamente oder ein MRT-Kontrastmittel über einen venösen Gefäßzugang gegeben. Bei Platzangst wegen des Aufenthalts in der engen Röhre verabreichen wir Ihnen gerne ein leichtes Beruhigungsmittel.
Direkt im Anschluss an die Untersuchung erfolgt ein eingehendes Nachgespräch. Auf Wunsch wird ärztlicherseits Kontakt zu Ihrer einweisenden Ärztin oder Ihrem Arzt aufgenommen.

Wir sind zertifiziert
Das Marienkrankenhaus Hamburg ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Zentrum für Kardiale Magnetresonanztomografie zertifiziert.
Herz-CT (Computertomografie)
Die anatomische Darstellung der Herzkranzgefäße sowie der großen herznahen Gefäße sind elementarer Bestandteil der kardiologischen Diagnostik und entscheidend für die Therapieplanung bei Patientinnen und Patienten mit Brustschmerz. War früher die operative Koronar-Angiografie die einzige Möglichkeit, die Herzkranzgefäße zu untersuchen, so können diese mittlerweile mittels Computertomografie dargestellt und relevante Engstellen zuverlässig identifiziert werden. Ebenso werden Gefäßwandveränderungen (Arteriosklerose/Plaques) näher beurteilt, um mit einer präventiven medikamentösen Therapie beginnen zu können.
Neben Diagnostik bei Brustschmerzen hilft die CT-Untersuchung auch in der Akutdiagnostik. So können neben Engstellen an den Herzkranzgefäßen auch andere, potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen wie Lungenarterien-Embolien oder Erkrankungen der Hauptschlagader im Rahmen einer kontrastmittelverstärkten CT-Untersuchung erkannt werden. Ein weiteres Feld, das aufgrund des technischen Fortschritts in der Kardiologie immer wichtiger wird, ist die CT-Angiografie zur Planung komplexer operativer Herzklappeneingriffe.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
In unserem Institut stehen modernste Verfahren zur Herz-Bildgebung zur Verfügung. Für alle Fragen rund um die Kardio-MRT und Kardio-CT sind wir für Sie da.
Ihre Experten

Prof. Dr. med. Christian R. Habermann
Chefarzt
Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie

Dr. med. Moritz Montenbruck
Leitender Arzt
Abteilung für kardiovaskuläre MRT
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Lungen-, Herz- und Gefäßerkrankungen hängen oft miteinander zusammen. In unserer Klinik im Marienkrankenhaus Hamburg finden Sie Spezialistinnen und Spezialisten aus diesen sich ergänzenden Fachbereichen – für eine optimale Behandlung.

Unser Pflegekonzept
Die Qualität der Pflege hat im Marienkrankenhaus Hamburg einen hohen Stellenwert. Unsere Pflegefachkräfte versorgen Patientinnen und Patienten nicht nur kompetent, sondern auch mit Verständnis und Mitgefühl.