Das nicht-operative Verfahren zur Verkleinerung der Prostata

Eine gutartige Prostatavergrößerung ist nichts Außergewöhnliches. Sie trifft jeden zweiten Mann ab 50 Jahren. Als ursprünglich eine der ersten Kliniken in Deutschland bietet die Interventionelle Radiologie am Marienkrankenhaus seit mehreren Jahren ein nicht-operatives Verfahren zur Verkleinerung an. Die sogenannte Prostataembolisation (auch PAE, Prostataarterienembolisation) wurde bei uns über die letzten Jahre bereits weit über 1.300 Mal durchgeführt. Wir sind damit deutschlandweit eine der Kliniken mit der meisten Erfahrung auf diesem hochspezialisierten Gebiet.

Gruppe von Ärzten steht am Bett eines Patienten, sie halten ein Banner mit der Aufschrift "1.000 PROSTATA-EMBOLISATIONEN" nach oben und freuen sich.

Dabei werden die prostataversorgenden Gefäße mit kleinen Partikeln verschlossen. Schon nach drei bis vier Wochen ist bei den meisten Männern das Wasserlassen kein Problem mehr.

Hände tippen auf einer Laptop-Tastatur vor einem hellen Fenster.

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Aufgrund der hohen Nachfrage für die PAE kann es aktuell zu längeren Wartezeiten kommen. Bei Interesse nutzen Sie bitte unser Online-Formular. Sie erhalten per Mail erste Informationen und werden benachrichtigt, sobald neue Termine verfügbar sind.

So funktioniert die Prostata-Embolisation

Bei der PAE werden gezielt die prostataversorgenden Arterien mit winzigen Partikeln verschlossen. Diese Kügelchen gelangen über einen dünnen Katheter in die Prostataarterie, wodurch der Blutfluss in der Prostata gestoppt wird. Dadurch schrumpft das Gewebe, und die Beschwerden lassen nach.

Illustrative Abbildung einer Prostata-Embolisation mit vergrößertem Ausschnitt.

Ablauf des Eingriffs

  • Minimal-invasiver Eingriff durch einen nur 1,6 mm kleinen Einstich in die Leiste
  • Keine Vollnarkose erforderlich – besonders schonend für ältere Patienten
  • Krankenhausaufenthalt in der Regel nur zwei Tage

Vorteile der Methode

  • Geringeres Komplikationsrisiko als bei einer OP
  • Keine Nachblutungen über die Harnwege
  • Geringeres Risiko für Inkontinenz oder Potenzprobleme

Erwartete Wirkung

  • Erste Besserung meist nach 3–4 Wochen
  • Nach ca. 3 Monaten erreicht die Behandlung rund 80 % ihrer Wirkung
  • Studien belegen langfristigen Erfolg

Die PAE wird in der Regel von den Krankenkassen übernommen und gilt als sichere Alternative zur medikamentösen Therapie oder operativen Entfernung der Prostata.

Ein lächelnder Arzt mit weißem Kittel, Brille und Krawatte vor einem grauen Hintergrund.

Fragen und Antworten zur Prostata-Embolisation

Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zur Prostata-Embolisation – verständlich, ehrlich und auf den Punkt, damit Sie gut informiert entscheiden können.

Was passiert bei einer Prostata-Embolisation?

Über einen Kunststoffschlauch werden kleine Kügelchen in die Prostataarterie eingebracht. Der Blutfluss in den versorgenden Gefäßen kommt zum Stehen und die Prostata schrumpft. Die verwendeten Kügelchen sind biologisch verträglich und lösen keine Entzündungsreaktion aus. Der etwa zweistündige Eingriff erfolgt durch einen 1,6 Millimeter kleinen Einstich in die Leiste. Die Untersuchung verläuft für Sie schmerzfrei. Die Strahlenexposition durch Röntgenstrahlen ist niedrig und liegt im Durchschnitt bei lediglich 3 mSv. Das entspricht der natürlichen Strahlenexposition, der jeder Bundesbürger im Zeitraum von 1,5 Jahren ausgesetzt ist.

Für wen ist das Verfahren geeignet?

Die PAE kommt für Patienten infrage, die unter Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund einer vergrößerten Prostata (über 40 ml) leiden. Voraussetzung ist, dass eine medikamentöse Behandlung seit mindestens sechs Monaten nicht ausreichend gewirkt hat oder nicht vertragen wurde.

Das Verfahren ist nicht geeignet, wenn ein Prostatakarzinom vorliegt oder ein Verdacht darauf besteht. Auch bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine alternative Behandlung erwogen werden. Zudem ist die PAE nicht empfehlenswert bei akuter Prostatitis, Blasensteinen, großen Blasendivertikeln oder gestauten Nieren.

Was ist bei der Kostenübernahme zu beachten?

Die Kosten für das Verfahren werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Wie lange dauert der Klinikaufenthalt?

Patienten werden am Tag der Embolisation stationär aufgenommen. Zwei Tage nach dem Eingriff wird der Blasenkatheter entfernt, und abschließende Untersuchungen erfolgen. In der Regel können Sie dann noch am Vormittag nach Hause gehen.

Im Marienkrankenhaus haben wir bereits über 1.300 Patienten erfolgreich behandelt (Stand: Juni 2025). Mehr als 80 Prozent der Patienten berichten nach zwei bis sechs Wochen über eine spürbare Verbesserung oder sind sogar völlig beschwerdefrei.

Kann ich schon vor dem Eingriff anreisen oder Zu- und Angehörige mitnehmen?

Da die PAE nur von wenigen, sehr spezialisierten Zentren in Deutschland durchgeführt wird, haben viele Patienten eine längere Anreise. In diesem Fall empfiehlt sich ein selbst zu organisierender Hotelaufenthalt kurz vor und gegebenenfalls nach dem Eingriff für die Begleitung von Zu- und Angehörigen.

Gelingt das Verfahren immer?

Wie bei jedem medizinischen Eingriff tritt auch hier in seltenen Fällen nicht der gewünschte Erfolg ein. Es kann sein, dass die individuelle Anordnung der Gefäße oder altersbedingte Gefäßverengungen eine Embolisation nicht möglich machen.

Hat die Therapie Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen werden äußerst selten beobachtet. Gelegentlich kann es nach der Embolisation zu Missempfindungen beim Wasserlassen und kurzzeitig vermehrtem Harndrang kommen. Diese Symptome werden nach ca. 1 bis 2 Wochen nachlassen. Der Blasenkatheter wird von etwa der Hälfte der Patienten als lästig empfunden. Da die Prostata nach der Embolisation anschwillt, wird der Blasenkatheter erst kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus entfernt.

Hände eines Arztes und eines Patienten während eines Gesprächs über medizinischen Unterlagen.

Alles Wichtige vor, während und nach dem Eingriff

Hier geben wir Ihnen einen Überblick zu den Vorbereitungen und zum Klinikaufenthalt bei einer Prostata-Embolisation.

Ihr Experte

Chirurgisches Team in einem Operationssaal, während ein Patient behandelt wird, umgeben von medizinischen Geräten.

Was tun bei Beschwerden nach dem Eingriff?

Sollten bei Ihnen nach Entlassung aus unserem Krankenhaus nach einer Prostata-Embolisation Probleme auftreten, kann dieser Leitfaden hilfreich sein.

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