Schonende Hilfe bei chronischen Gelenkschmerzen
Bei bestimmten Patientinnen und Patienten können moderne Verfahren wie die transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE) eingesetzt werden. Dieses minimal-invasive Verfahren hilft bei chronischen Gelenkschmerzen, wenn konservative Therapien wie Medikamente, Physiotherapie oder Injektionen nicht mehr ausreichen. Durch die gezielte Reduktion der krankhaften Mehrdurchblutung im entzündeten Gelenk können Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit verbessert werden. Unser erfahrenes Team berät Sie hierzu gerne.
Der Einsatz gelenkerhaltender Spezialtechniken ist unabhängig vom Alter. Wichtig ist, dass im betroffenen Gelenk Knorpelmaterial vorhanden ist, das zur Züchtung geeignet ist. Eine weitere Voraussetzung: Lediglich ein Teil des Gelenkes ist betroffen. Wenn beide Gelenkflächen gleichzeitig betroffen sind, ist eine Transplantation in der Regel nicht mehr möglich.
Symptome
Chronische Gelenkschmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Häufig treten folgende Beschwerden auf:
- Schmerzen bei Bewegung oder in Ruhe
- Morgensteifigkeit der Gelenke
- Schwellungen und Überwärmung der betroffenen Region
- Eingeschränkte Beweglichkeit
Besonders häufig betroffen sind Kniegelenk (Gonarthrose), Schultergelenk (Omarthrose, Frozen Shoulder) sowie der Ellenbogen (Tennis- oder Golferellenbogen).
Ursachen
Typische Ursachen für chronische Gelenkschmerzen, die mit TAPE behandelt werden können:
- Kniearthrose (Gonarthrose)
- Schulterarthrose (Omarthrose)
- Schultersteife (Frozen Shoulder)
- Tennis- oder Golferellenbogen (Epicondylitis humeri)
- Patellaspitzensyndrom (Jumpers Knee)
- Plantarfasziitis
- Schmerzen nach Gelenkendoprothesen (ohne mechanische Ursache)
Eine Embolisation ist nicht in jedem Stadium sinnvoll. Im Interdisziplinären Team werden Sie von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten über die optimale, bei Bedarf auch chirurgische, Therapie beraten.
Diagnostik
Eine sorgfältige Diagnostik ist entscheidend, um die Gelenk-Embolisation gezielt und effektiv einzusetzen. Dazu stehen folgende Verfahren zur Verfügung:
- Anamnese: Erfassung der Beschwerden und bisherigen Therapien
- Klinische Untersuchung: Beurteilung der Beweglichkeit und Schmerzsymptomatik
- Bildgebung (Röntgen, MRT oder CT): Detaillierte Darstellung des betroffenen Gelenks
Basierend auf dieser Diagnostik wird individuell geprüft, ob eine Gelenk-Embolisation sinnvoll ist.
Behandlung
Die Gelenk-Embolisation ist ein minimal-invasiver katheterbasierter Eingriff, der unter lokaler Betäubung erfolgt. Dabei wird ein dünner Katheter über die Leistenarterie oder Arm-/Handgelenksarterie bis zu den krankhaft überversorgten Blutgefäßen des betroffenen Gelenks vorgeschoben.
- Gezielte Embolisation: Durch die Injektion mikroskopisch kleiner Partikel (Embolisate) werden diese Gefäße temporär verengt oder verschlossen. Dadurch reduziert sich die überschießende Durchblutung, und die entzündliche Aktivität nimmt ab.
- Schonende Schmerzreduktion: Die gezielte Reduktion der Entzündung kann Schmerzen deutlich lindern und die Gelenkfunktion verbessern.
- Kurze Erholungszeit: Da keine chirurgischen Schnitte erforderlich sind, erholen sich die Patientinnen und Patienten in der Regel schnell und können ihre Aktivitäten nach kurzer Zeit wieder aufnehmen.
Für wen ist die Gelenk-Embolisation geeignet?
Diese Methode ist besonders vielversprechend bei:
- Kniearthrose (Gonarthrose) – Bei entzündlichen, schmerzhaften Arthroseformen
- Schulterarthrose oder Frozen Shoulder – Anhaltende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen
- Tennis- oder Golferellenbogen (Epicondylitis humeri) – Chronische Sehnenentzündungen
- Patellaspitzensyndrom (Jumpers Knee) – Entzündliche Überlastung der Patellasehne
- Plantarfasziitis – Schmerzhaft entzündete Fußsohlensehne
- Schmerzen nach Gelenkendoprothesen – Wenn mechanische Ursachen ausgeschlossen wurden
Risiken und Nebenwirkungen
Die TAPE-Behandlung ist eine schonende Methode mit wenigen Risiken. In seltenen Fällen können auftreten:
- Vorübergehende Schwellung oder leichte Schmerzen an der Punktionsstelle
- Selten allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel
- Selten Schäden an der Haut und den Nerven
- Sehr selten Gefäßkomplikationen oder Infektionen

Ihre Vorteile auf einen Blick
- Kein chirurgischer Eingriff – geringeres Risiko für Komplikationen
- Schnelle Erholung – meist nur ein kurzer Klinikaufenthalt von 1 bis 2 Tagen
- Effektive Schmerzlinderung – Weniger Schmerzen und verbesserte Gelenkfunktion
- Geringe Nebenwirkungen – gezielte Behandlung mit minimaler Belastung
Ihre Experten

Prof. Dr. med. Christian R. Habermann
Chefarzt
Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie

Dr. med. Nando Mertineit
Leitender Oberarzt
Interventionelle Radiologie
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