Tumorgewebe an der Wirbelsäule gezielt entfernen
Schwerwiegende Erkrankungen können auch zu Veränderungen an der Wirbelsäule führen und entsprechende Schmerzen bedingen. So ist bekannt, dass bei Brustkrebs, Tumoren der Prostata, Schilddrüse und Lunge sowie Nierenzellkarzinomen auch Krebsgewebe im Wirbelkörper entstehen kann. Diese Metastasen führen oft zu Druckschäden des umliegenden Gewebes, des Rückenmarks und der Nerven, aber auch zu einer voranschreitenden Auflösung des Wirbelkörpers. Das verursacht nicht nur erhebliche Schmerzen, sondern gefährdet auch die Stabilität der Wirbelsäule insgesamt.
Zerstörung von Tumorgewebe
Bei anhaltenden Knochenschmerzen, aber auch wenn eine Destabilisierung des Wirbelkörpers durch die Metastasen befürchtet wird, kann eine Radiofrequenzablation des Tumorgewebes durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen schonenden, minimal-invasiven Eingriff. Ziel der Behandlung ist es, das Tumorgewebe nachhaltig zu zerstören und bei Bedarf den verbleibenden Defekt stabil aufzufüllen. Für die Auffüllung wird Knochenzement verwendet. Besonders bewährt hat sich das Verfahren bei Tumorgewebe, das nicht gut auf die Bestrahlung anspricht oder bei dem die Schmerzbehandlung nicht die erhoffte Wirkung erzielt.

Krebserkrankungen ganzheitlich behandeln
Die Klinik für Hämatologie und Onkologie im Marienkrankenhaus Hamburg ist auf die Behandlung von Tumorerkrankungen spezialisiert. Insbesondere im Bereich der Immun-Onkologie sind wir führend in der Hansestadt.
So funktioniert die Radiofrequenzablation
Im Rahmen des Eingriffs wird über eine feine Nadel eine Radiofrequenzelektrode in den Wirbelkörper vorgeschoben. Wurde die Sonde in den Wirbelkörper vorgebracht, so kann sie exakt in das Tumorgewebe gesteuert werden. Sie kann innerhalb des Wirbelkörpers dirigiert werden, sodass jede Stelle der krankhaften Veränderung erreicht und gezielt behandelt werden kann. Es ist auch die gleichzeitige Behandlung mehrerer Wirbelkörper möglich.
Nach korrekter Platzierung, die der Operierende mit einem Bildwandler-Röntgengerät genau kontrollieren kann, erfolgt eine Erhitzung des Tumorgewebes auf 60 bis 80 Grad, sodass die Tumorzellen absterben. Innerhalb der Sonde befinden sich Temperaturfühler, die den Vorgang sehr genau überwachen. Durch die Kontrolle der Wärmeentwicklung und einem kontinuierlichen Monitoring der abgegebenen Radiofrequenzenergie ist ein konsequentes, aber auch sehr schonendes Vorgehen möglich.
Schmerzreduktion als Ziel
Die Wirksamkeit dieses Verfahrens wurde in mehreren Studien eingehend geprüft. So konnte nicht nur direkt nach dem Eingriff eine deutliche Schmerzreduktion nachgewiesen werden, sondern auch ein langanhaltender Effekt über die folgenden Monate, ohne dass das Schmerzniveau wieder anstieg. Das Verfahren der Radiofrequenzablation in Kombination mit einer Bestrahlung ist bei guter Indikationsstellung der alleinigen Bestrahlung deutlich überlegen. Bei über der Hälfte der Patientinnen und Patienten konnte sogar vollkommene Schmerzfreiheit erzielt werden.
Auch wenn diese Behandlungsmethode die Grunderkrankung nicht beeinflusst, so kann aufgrund der Reduktion der Schmerzen und der Stabilisierung von Defekten eine bessere Lebensqualität erreicht werden.

Onkologisches Zentrum
Die Therapie von Krebserkrankungen ist im Marienkrankenhaus Hamburg im Onkologischen Zentrum gebündelt. Hier werden Sie von erfahrenen Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Fachabteilungen behandelt.
Ihr Experte

Dr. med. Ardeshir Ardeshiri
Sektionsleiter
Neurochirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie
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