Wenn die Wirbelsäule bricht

Brüche der Wirbelsäule können in jedem Alter auftreten. Während bei jungen Menschen oft ein Unfall dahintersteckt, reicht im höheren Alter manchmal schon eine kleine Belastung – zum Beispiel bei einer bestehenden Osteoporose.

Nicht jeder Bruch muss operiert werden. Entscheidend ist, wie stabil die Wirbelsäule bleibt und ob Nerven verletzt wurden. In vielen Fällen helfen moderne, schonende Methoden dabei, Schmerzen zu lindern und Stabilität zurückzugewinnen.

Unsere Fachärztinnen und Fachärzte erstellen gemeinsam mit Ihnen ein passendes Therapiekonzept – ganz auf Ihre Situation abgestimmt.

Individuelle Behandlungswege

Ob konservative Behandlung ohne Operation oder ein gezielter Eingriff: Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel von der Lage und Schwere des Bruchs oder ob Nerven geschädigt sind. Die Grundlage jeder Therapie ist eine sorgfältige Untersuchung. Dabei helfen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie. So kann sicher beurteilt werden, ob ein Bruch stabil ist oder nicht.

Minimal-invasive Operationstechniken

Wenn eine Operation notwendig ist, kommen heute oft minimal-invasive Techniken zum Einsatz. Dabei werden nur kleine Schnitte gesetzt. Das schont die Rückenmuskulatur, verkürzt die Operationsdauer und fördert eine schnelle Genesung.

Zum Beispiel bei Brüchen im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule wird über kleine Hautöffnungen ein Schrauben-Stab-System eingebracht. So kann der gebrochene Wirbel stabilisiert werden – ganz ohne große Schnitte oder Muskelverletzungen.

Interventionelle Verfahren: Kyphoplastie

Bei osteoporotischen Brüchen – also wenn die Knochensubstanz altersbedingt geschwächt ist – kann eine sogenannte Kyphoplastie helfen.

Dabei wird mit einer dünnen Nadel Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper eingebracht. Das stabilisiert den Wirbel und lindert die Schmerzen oft sofort. Wichtig ist, dass vorher ein konservativer Therapieversuch erfolgt ist.

Weitere operative Möglichkeiten bei komplexen Verletzungen

  • Bei Brüchen im Bereich der Halswirbelsäule muss oft die Bandscheibe entfernt und das Segment mit einer kleinen Platte stabilisiert werden.
  • Ist der gesamte Wirbelkörper zerstört, kann ein künstlicher Wirbelkörper (Cage) eingesetzt werden.
  • Bei sehr langen oder komplexen Brüchen ist auch eine größere Operation mit mehreren Implantaten nötig.
  • Bei instabilen Verbindungen zwischen Wirbelsäule und Becken hilft eine sogenannte spinopelvine Abstützung. Diese aufwendigen Eingriffe brauchen eine besonders gute medizinische Begleitung rund um die Operation.

Multimodale Schmerztherapie

Wenn Schmerzen stark und langanhaltend sind, setzen wir auf eine Kombination verschiedener Verfahren – die sogenannte multimodale Schmerztherapie.

Dazu gehören Medikamente, gezielte Bewegungsübungen, psychologische Unterstützung und bei Bedarf auch minimal-invasive Eingriffe. Ziel ist, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

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