Ein Meilenstein in der Behandlung von Gefäßerkrankungen der Beinschlagader

Bei uns wird ein innovatives Stentsystem eingesetzt, das die Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch Schaufensterkrankheit genannt, deutlich verbessert. Die Gefäßstütze erreicht dabei eine Offenheitsrate von fast 100 Prozent. Mit nur 6 Millimetern Durchmesser sorgt der Stent dafür, dass Betroffene mit Gefäßverengungen oder -verschlüssen langfristig an Lebensqualität gewinnen.

Nun wurde das neue ELUVIA™-Stentsystem erstmals weltweit im Routinebetrieb eingesetzt. Den minimal-invasiven Eingriff führte der Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie Prof. Dr. med. Christian R. Habermann bei einem 58-jährigen Patienten durch.

Neues System für bessere Durchblutung

Das neue Stentsystem ist besonders für Betroffene mit Gefäßverengungen oder vollständigen Verschlüssen der Oberschenkelarterie geeignet – wie es bei der Schaufensterkrankheit häufig der Fall ist. Ziel ist es, langfristig für eine bessere Durchblutung und mehr Mobilität zu sorgen.

Klinische Studien zeigen, dass der ELUVIA™-Stent nach zwölf Monaten eine Offenheitsrate von 96,1 Prozent erreicht – ein bisher unerreichtes Ergebnis. Zum Vergleich: Der bisherige Durchschnitt liegt bei 76 Prozent. Für Betroffene bedeutet das eine deutlich bessere Durchblutung der Beine und eine spürbare Steigerung der Lebensqualität.

Neben seiner hohen Flexibilität verhindert der Stent durch eine spezielle medikamenten-beschichtete Technologie gezielt erneute Verschlüsse. Bislang mussten Stentpatientinnen und -patienten häufig nach wenigen Monaten erneut behandelt werden, da die Gefäße sich wieder verengten. Dies liegt vor allem an der hohen Belastung, der ein Stent im Oberschenkel durch Bewegung und Dehnung ausgesetzt ist.

Minimal-invasiver Eingriff

Für die Implantation ist kein chirurgischer Eingriff nötig. Die Ärztin oder der Arzt punktiert meist die Leiste und führt das Stentsystem über einen Führungsdraht bis zur verengten Arterie. Dort entfaltet sich der Stent selbstständig und öffnet das Gefäß. Falls nötig, wird anschließend ein Ballonkatheter eingesetzt, um eine optimale Anpassung an die Gefäßwand zu gewährleisten.

Zum Abschluss überprüft eine Röntgenkontrolle den korrekten Sitz. Anschließend wird der Katheter entfernt – der Stent bleibt in der Arterie und hält das Gefäß offen.

Ein lächelnder Arzt mit weißem Kittel, Brille und Krawatte vor einem grauen Hintergrund.
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