
Moderne Gefäßmedizin – ganzheitlich gedacht
Mit innovativen, schonenden Verfahren behandeln wir verschiedene Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen, die ein aktives Leben stark beeinträchtigen. Dabei sehen wir immer den ganzen Menschen, denn Probleme mit den Gefäßen stehen häufig in Verbindung mit Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzproblemen.
Um Ihnen die bestmögliche Behandlung zu bieten, arbeiten wir eng mit Fachkräften aus Anästhesie, Schmerztherapie und weiteren Disziplinen zusammen. Dabei spielt auch das Wundmanagement eine zentrale Rolle: Durch den Einsatz fortschrittlicher Verfahren wie die Vakuumtherapie unterstützen wir eine schnelle und wirksame Heilung.
Unsere Behandlungsschwerpunkte
Im Gefäßzentrum behandeln wir akute und chronische Durchblutungsstörungen der Beine, erweiterte Schlagadern (Aneurysmen) sowie verengte Halsgefäße zur Vorbeugung von Schlaganfällen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Anlage von dauerhaften Gefäßzugängen – etwa für Dialyse oder Chemotherapie. Dabei setzen wir auf moderne, möglichst schonende Verfahren und eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit.
Erkrankungen der Bauchschlagader
Ein Aneurysma ist eine gefährliche Erweiterung einer Schlagader, die häufig im Bauchraum auftritt. Wir bieten neben der klassischen Operation auch minimal-invasive interventionelle Verfahren an – schonend und effektiv.
Durchblutungsstörungen
Sie können zu schweren Folgen wie Schlaganfällen führen. Mit unserem interdiziplinaren Expertenteam behandeln wir Engstellen an den Schlagadern mit modernen, minimal-invasiven Verfahren.
Diabetisches Fußsyndrom
Wenn Sie am diabetischen Fußsyndrom leiden, sind Sie bei uns richtig. Wir kümmern uns um die Wundbehandlung an Ihren Füßen – und schauen, ob es Durchblutungsstörungen gibt, die mitverantwortlich sein könnten.
Diese weiteren Erkrankungen behandeln wir
Arterienverkalkung
Arteriosklerose kann den ganzen Körper betreffen – deshalb behandeln wir ganzheitlich. Zu den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und Fettstoffwechselstörungen. Häufig sind die Beine betroffen. Dann kommt es durch Engstellen zu Schmerzen beim Gehen – die sogenannte Schaufensterkrankheit.
Im Gefäßzentrum bieten wir moderne, schonende Behandlungen an – oft minimal-invasiv. Auch die Risikofaktoren behandeln wir gezielt.
Durchblutungsstörung
Durchblutungsstörungen entstehen oft durch Arterienverkalkung mit Engstellen oder Verschlüssen. Auch erweiterte Schlagadern, etwa in der Kniekehle, können zu Verschlüssen führen.
Wir behandeln sowohl akute als auch chronische Durchblutungsstörungen und wählen dabei möglichst schonende Verfahren. Neben Bewegungstherapie und Medikamenten setzen wir vor allem auf minimal-invasive Eingriffe. Über eine kleine Punktion, meist in der Leiste, bringen wir Drähte und Katheter an die betroffene Stelle. Mit Ballons oder Stents wird das Gefäß dann geöffnet.
Viele Eingriffe, die früher operiert werden mussten – etwa an großen Schlagadern – können wir heute minimal-invasiv behandeln. Bei verengten Halsschlagadern stimmen wir das Vorgehen in einer Gefäßkonferenz ab.
Diabetischer Fuß
Der diabetische Fuß betrifft Veränderungen an den Füßen, die bei Menschen mit Diabetes auftreten. Ursache ist meist eine Nervenschädigung (Polyneuropathie) oder eine Durchblutungsstörung, oft an den Unterschenkeln.
Typisch ist ein gestörtes Gefühl an den Füßen – viele beschreiben es, als würden sie auf Watte laufen. Dadurch werden Verletzungen oft nicht bemerkt und der Fuß wird falsch belastet. Auch Knochenveränderungen können den Druck an bestimmten Stellen erhöhen.
Kommt es zu offenen Stellen oder Entzündungen, ist oft eine Behandlung im Krankenhaus nötig. Dann wird der Fuß chirurgisch versorgt und entlastet sowie die Durchblutung durch eine interventionelle Therapie verbessert.
Behandlungsmethoden
Bypass-Chirurgie
Ein Bypass ist notwendig, wenn die Durchblutung stark eingeschränkt ist und andere Maßnahmen nicht mehr helfen. Er überbrückt verschlossene Arterien. Am häufigsten wird er von der Leiste bis zum Knie oder Unterschenkel gelegt. Dabei nutzen wir entweder eine körpereigene Vene oder künstliches Material wie Goretex oder Dacron – je nach Lage und Bedarf.
Bypässe an der Haupt- oder Beckenschlagader haben meist eine gute Langzeitprognose. Wichtig für den Erfolg ist ein guter Blutfluss im Bypass. Das gelingt nur, wenn die empfangende Arterie noch gut durchgängig ist. In geeigneten Fällen kann auch eine Kombination aus Bypass mit einer Ballonerweiterung sinnvoll sein. Nach der Operation erhalten alle Patientinnen und Patienten Medikamente, die das Blut dünn halten und das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall senken.
Chirurgie und Interventionen an Halsschlagader und Armarterien
In der Gefäßkonferenz planen wir für jede Patientin und jeden Patienten eine individuelle Behandlung – zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen durch verengte Hals- oder Armschlagadern. Bei beschwerdefreien Betroffenen reicht oft eine gut abgestimmte Medikamenten-Therapie. Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und frühere Behandlungen fließen in die Entscheidung mit ein.
Im Marienkrankenhaus bieten wir alle modernen Verfahren zur Behandlung der hirnzuführenden Gefäße an. Besonders wichtig ist das bei Patientinnen und Patienten mit frischem Schlaganfall auf unserer Stroke Unit. Hier zählt oft jede Minute – wir sind rund um die Uhr einsatzbereit.
Operative Behandlung von Engstellen (TEA, Transposition, Gefäßplastik)
Wir behandeln Durchblutungsstörungen meist minimal-invasiv. In bestimmten Fällen – vor allem an der Leistenschlagader – ist aber eine Operation sinnvoll. Unterhalb der Leiste teilt sich das Gefäß. Dort kommt es oft zu Engstellen oder Verschlüssen durch Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt. Über einen kleinen Schnitt wird die Arterie freigelegt und von Ablagerungen befreit. Danach kann das Blut wieder ungehindert ins Bein fließen. Liegt zusätzlich oberhalb des Knies eine Verengung vor, bildet der Körper nach der Operation oft neue Umgehungsgefäße, sogenannte Kollateralen. Auch Verschlüsse der Beckenschlagader lassen sich über diesen Zugang entfernen. In manchen Fällen wird der Ursprung der betroffenen Arterie in eine gesunde Arterie versetzt. Das nennt man Transposition. Das geschieht zum Beispiel am Darm oder an der Armschlagader.
Eine weitere Methode ist die Streifenplastik, bei der das Gefäß durch einen Einsatz erweitert wird. Diese Techniken setzen wir auch an der Halsschlagader ein, um einem Schlaganfall vorzubeugen.
Aortenchirurgie und interventionelle Therapie von Aneurysmen und Gefäßverschlüssen
Ein Bauchaortenaneurysma ist eine gefährliche Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch. Reißt es, kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutung kommen. Nicht jedes Aneurysma wächst – deshalb empfehlen wir bei kleineren Befunden oft nur regelmäßige Kontrollen. Ab einem Durchmesser von 5,5 cm oder bei ungünstiger Form raten wir zur Behandlung. In vielen Fällen kann das Aneurysma minimal-invasiv mit einer Stentgraft-Prothese ausgeschaltet werden. Diese wird über kleine Schnitte in der Leiste eingebracht. Der Eingriff erfolgt in Narkose. Die Ergebnisse sind sehr gut. Anschließend sind jedoch lebenslange Kontrollen nötig.
Bei jüngeren Menschen oder ungünstiger Gefäßanatomie empfehlen wir eine offene Operation mit Einsetzen einer Prothese. Auch dieses Verfahren ist zuverlässig, aber belastender.
Interventionen mit Ballonkatheter und Stents
Bei der interventionellen Behandlung werden Engstellen oder Verschlüsse in Blutgefäßen minimal-invasiv behandelt – meist über einen kleinen Zugang in der Leiste. Dabei werden Drähte, dünne Katheter, Ballons, Stents oder Gefäßprothesen in Arterien oder Venen eingebracht.
Ziel ist es, Gefäße zu öffnen, offen zu halten oder erweiterte Schlagadern abzudichten. Die Technik entwickelt sich schnell weiter. So gibt es zum Beispiel Ballons mit Medikamentenbeschichtung, die einen erneuten Verschluss verhindern sollen. Am Oberschenkel können heute spezielle Gefäßprothesen eingesetzt werden – ganz ohne offene Operation.
Diese Materialien sind innen oft mit blutverdünnenden Stoffen beschichtet, was die Langzeitergebnisse verbessert. Dennoch können sich an Übergängen zwischen Stent und Arterie erneut Engstellen bilden. In vielen Fällen lässt sich das erneut minimal-invasiv behandeln – ohne spätere Operationen zu erschweren.
Shunt-Chirurgie und Interventionen
Wir bieten die Anlage von Dialyseshunts an, um Patientinnen und Patienten auf eine Dialyse vorzubereiten. Ein solcher Shunt wird meist am nicht dominanten Unterarm angelegt, also bei Rechtshänderinnen und Rechtshändern links. Dabei wird eine Vene mit einer Handgelenksarterie verbunden.
In den nächsten Wochen entwickelt sich die Vene zu einem kräftigen, gut durchströmten Gefäß mit verstärkter Wand. So kann das Dialysepersonal sie problemlos punktieren. Ein guter Durchfluss ist wichtig, damit die Dialyse reibungslos funktioniert.
Wenn im Verlauf der oft über lange Zeit notwendigen Dialyse Probleme am Shunt auftreten, können wir diese beheben. Dabei nutzen wir sowohl interventionelle als auch operative Verfahren. Muss die Dialyse sofort beginnen, braucht es oft zusätzlich einen Dialysekatheter. Dieser wird so gelegt, dass er längere Zeit im Körper bleiben kann.
Schaffung von Gefäßzugängen
Ein dauerhafter Zugang zur Vene ist nötig, wenn eine Dialyse oder eine Chemotherapie geplant ist. Auch Menschen, die dauerhaft über die Vene ernährt werden müssen, brauchen so einen Zugang. In unserer Klinik kommt das häufig vor. Dazu wird meist ein sogenannter Port eingesetzt – eine kleine Kammer, etwa daumengroß, die unter die Haut (oft unter das Schlüsselbein) gesetzt wird. Ein dünner Schlauch führt dann bis zum Herzen.
Für die Dialyse gibt es den Demerskatheter oder – bei längerem Bedarf – einen Shunt. Ein Shunt ist eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, meist am linken Arm. Die Vene wird dadurch dicker und kräftiger, so dass sie für die Dialyse gut nutzbar ist. Wir operieren auch bei Problemen mit dem Shunt – etwa bei Verengungen und Verschlüssen.
Das Einsetzen eines Ports machen wir meist ambulant und mit örtlicher Betäubung. Nach einer Röntgenkontrolle kann die Patientin oder der Patient oft schon nach wenigen Stunden nach Hause gehen.
Behandlung akuter Gefäßverschlüsse
Akute Gefäßverschlüsse sind meist Notfälle und müssen oft innerhalb weniger Stunden behandelt werden. Besonders häufig treten sie in den Beinen auf. Je nach Ursache können auch andere Körperregionen betroffen sein, wie das Gehirn, die Arme oder die Eingeweideschlagadern. Uns stehen rund um die Uhr Untersuchungsmethoden zur Verfügung, etwa Ultraschall, Computertomografie, Kernspintomografie oder Angiografie.
Die Ursachen für einen Verschluss sind sehr unterschiedlich: Herzrhythmusstörungen mit Gerinnselbildung, Arterienverkalkung, Gefäßentzündungen, Verletzungen oder Gerinnsel aus erweiterten Schlagadern. Nach einer genauen körperlichen Untersuchung und dem Gespräch mit der Patientin oder dem Patienten leiten wir sofort die nötigen Schritte ein. Je nach Ursache und betroffener Stelle planen wir die passende Behandlung.
Interventionelle Gefäßeingriffe zur Behandlung von Tumoren
Durch die enge Zusammenarbeit von Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie können wir auch große Tumoroperationen sicher durchführen. Meist ist dafür keine zusätzliche Operation an den Gefäßen nötig. Sitzt der Tumor jedoch ungünstig, kann es notwendig sein, Schlagadern oder Venen mit zu entfernen und zu ersetzen. Wir arbeiten dabei eng mit anderen Fachabteilungen im Haus zusammen – zum Beispiel mit der operativen Gynäkologie, der Urologie, der Interventionellen Radiologie oder der HNO-Klinik.
Wundmanagement
Wir bieten ein qualifiziertes Wundmanagement mit speziell geschultem Personal an. Die Wundversorgung erfolgt nach aktuellen Empfehlungen und mit modernen Materialien. Die natürlichen Phasen der Wundheilung lassen sich zwar nicht beschleunigen, aber mit modernen Verbänden, Unterdrucktherapie oder angepasster Kompression heilen auch schwierige Wunden oft schneller. Bei Bedarf führen wir auch Hautverpflanzungen oder Lappenplastiken zur Wunddeckung durch. Zur Entlassung erhalten alle Patientinnen und Patienten einen ausführlichen Wundbericht mit Empfehlungen für die weitere Behandlung.

Ambulante Angebote in der Gefäßchirurgie

Interdisziplinäres Gefäßzentrum
Ärztliche Leitung

Dr. med. Burkhard Riefel
Sektionsleiter
Gefäßchirurgie

Informationen zum Klinikaufenthalt
Von der Anreise bis zur Zimmerausstattung: Hier finden Sie alle Details und Wichtiges rund um den Aufenthalt in unserem Marienkrankenhaus.

Ihr Expertenteam
Lernen Sie hier die Expertinnen und Experten aus der Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Thoraxchirurgie kennen. Sie stehen Ihnen bei Fragen zur Seite.

Unser moderner Zentral-OP
Der Zentral-OP im Marienkrankenhaus bietet beste Voraussetzungen für die sichere und moderne Patientenversorgung. Selbst hochkomplizierte Eingriffe können hier auf schonende und präzise Weise vorgenommen werden.

In besten Händen
Unser Leitbild bildet die Grundlage für unser Handeln. Die darin festgelegten Werte geben unseren Mitarbeitenden Orientierung im Alltag, auch in schwierigen Situationen.

Informationen für Zuweisende
Hier finden Sie alle Informationen rund um unser Behandlungsspektrum, unsere Schwerpunkte und Kontaktdaten.
Publikationen und Studien
Die Medizin entwickelt sich ständig weiter. Auch unsere Ärztinnen und Ärzte veröffentlichen regelmäßig wissenschaftliche Fachbeiträge. Hier finden Sie eine Auswahl von Publikationen zur Urologie.
Zertifizierungen


