
Interdisziplinär und ganzheitlich behandeln
Das Prostatazentrum richtet sich an Patienten zur Einleitung, Diagnostik und Planung einer operativen oder multimodalen Therapie von Prostataerkrankungen. Patienten werden hier durch ein Team aus Spezialistinnen und Spezialisten der Urologie, Radiologie und Onkologie betreut. Falls erforderlich, ziehen wir weitere Fachdisziplinen hinzu. Durch die Bündelung des Fachwissens wird eine effektive und bestmögliche Diagnostik und Therapie ermöglicht.
Der Patient steht dabei im Mittelpunkt – daher gibt es immer einen festen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin für Sie, um die Diagnostik und Therapie zu koordinieren. Zum Zentrum gehört auch ein Labor, in dem wir Biopsien und CT- sowie MRT-Untersuchungen durchführen und auswerten können.
Prostatabeschwerden ernst nehmen
Die Prostata ist eine etwa walnussgroße Drüse am Ansatz unterhalb der männlichen Harnblase. Sie umschließt die Harnröhre und im Bereich der durch die Prostata umschlossenen Harnröhre münden die Samenleiter. Die Prostata produziert Flüssigkeit, die Sperma während der Ejakulation transportiert und hat eine wichtige Funktion für die Reproduktionsfähigkeit. Das Organ erreicht in den frühen Zwanzigerjahren eines Mannes ihre normale Größe; Mitte 40 beginnt die Prostata bei den meisten Männern zu wachsen.
Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen der Prostata, die zu unterschiedlichen Zeiten im Leben der Männer auftreten können. Die häufigsten Erkrankungen sind die gutartige Prostatavergrößerung (BPH), Prostatakrebs (Prostatakarzinom) und Prostataentzündungen (Prostatitis).
Nicht alle Männer haben die gleichen Beschwerden. Manche Patienten haben sehr geringe oder gar keine Beschwerden, manche hingegen sehr ausgeprägte. Unterschiedliche diagnostische Untersuchungen können die Ursache der Beschwerden und Symptome klären. Eine genaue Diagnostik ist essenziell, denn nur so kann eine korrekte, gezielte und individuell angepasste Therapie erfolgen.

Klinik für Urologie
Bei allen urologischen Erkrankungen gilt: Bei uns erwartet Sie eine vertrauensvolle Umgebung, in der Sie offen über Ihre Beschwerden sprechen können.
Gut- oder bösartige Veränderung?
Eine Vergrößerung der Prostata und Prostatakrebs können gleichzeitig vorliegen. Je nach Befundkonstellation, Alter und Begleiterkrankungen sollte zunächst der Ausschluss eines Prostatakarzinoms erfolgen. Zur sicheren Klärung, ob eine Veränderung in der Prostata gut- oder bösartig ist, bedarf es häufig einer Gewebeprobenentnahme – der sogenannten Prostatabiopsie. Ob eine Biopsie bei den vorliegenden Veränderungen erforderlich ist, besprechen Sie normalerweise vorab mit Ihrem betreuenden Urologen in der Praxis.
Üblicherweise werden nachfolgende Tests und Untersuchungen regelhaft durchgeführt, um Erkrankungen der Prostata weiter abzuklären:
Fragebögen/Selbstbewertungen
- Internationale Prostatasymptomskala (International Prostate Symptom Score, IPSS)
- Fragen zur Lebensqualität (QoL)
- Miktions-Tagesprotokoll
Physische Untersuchungen
- Körperliche Untersuchung
- Digitale, rektale Tastuntersuchung
- Harnstrahl-Flußmessung (Uroflowmetrie)
- Restharn-Sonografie
- Ultraschalluntersuchung von Nieren und Blase
- Transrektaler Ultraschall der Prostata
Laboruntersuchungen
- Urintests (Ausschluss einer Infektion oder anderer Erkrankungen)
- Allgemeine Blutuntersuchung (u. a. Nierenfunktion)
- PSA-Wert (PSA = Prostataspezifisches Antigen) im Blut
Je nach Ergebnis der Befunde müssen weitere Untersuchungen im Falle des Verdachts auf ein Prostatakarzinom erfolgen. Hierzu gehören:
- Prostatabiopsie oder Fusionsbiopsie der Prostata
- Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT)
- Skelettszintigrafie
- PSMA PET-CT
In unserer Klinik wenden wir als Biopsie-Verfahren die schonende Fusionsbiopsie der Prostata über den Dammbereich an und ebenso die klassische transrektale Prostatabiopsie über den Enddarm. Zur Durchführung einer perinealen Fusionsbiopsie ist vorab eine multiparametrische MRT der Prostata erforderlich.

Erhöhter PSA-Wert – was tun?
Ein erhöhter PSA-Wert bereitet vielen Männern Sorgen. Doch es muss nicht immer Prostatakrebs dahinter stecken! PSA ist die Abkürzung für „prostataspezifisches Antigen“. Dabei handelt es sich um ein Protein, das ausschließlich in der Prostata gebildet wird. Das Eiweiß hat wichtige Funktionen im Rahmen der Fertiliät, verflüssigt den Samen und macht die Spermien beweglicher.
Eine Erhöhung des PSA-Wertes kann viele Ursachen haben. Das PSA ist ein Prostata-spezifischer Wert, nicht jedoch zwingend ein Prostatakrebs-spezifischer Wert.
Eine Erhöhung des PSA-Werts kann zum Beispiel durch eine Vergrößerung der Prostata, eine Infektion sowie kürzlich durchgeführte Eingriffe am Enddarm oder der Blase verursacht werden, aber auch ein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Der PSA Wert wird daher auch als Marker für eine weiterführende Diagnostik für Prostatakrebs verwendet. Als echter „Tumormarker“ spielt der PSA-Wert vor allem bei Patienten mit gesichertem Prostatakrebs bzw. nach der Behandlung von Prostatakrebs eine wichtige Rolle. Die Ursache eines erhöhten PSA-Wertes sollte weiter abgeklärt werden.
Behandlungsmethoden
Als hoch spezialisiertes Zentrum wenden wir modernste Therapieverfahren an, darunter zum Beispiel HoLEP und ThuLEP-Laser. Mehr zu den krankheitsspezifischen Methoden erfahren Sie bei den jeweiligen Beschreibungen der Krankheitsbilder.

Moderne OP-Technik
Wir nutzen das roboterassistierte Da Vinci Xi-System für besonders genaue, minimal-invasive Eingriffe – auch in anderen Fachbereichen.
Zentrumsleitung

Prof. Dr. med. Michael Rink
Chefarzt
Urologie

Informationen für Zuweisende
Hier finden Sie alle Informationen rund um unser Behandlungsspektrum, unsere Schwerpunkte und Kontaktdaten.
Zertifizierungen


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